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Dieser Allgäuer moderiert auf der Fanmeile in Berlin

Ein "Hoch" auf ihn

Dieser Allgäuer moderiert auf der Fanmeile in Berlin

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    Ein Ausblick zum Genießen: Hannes Hoch moderiert auf der Berliner Fanmeile vor Abertausenden deutschen Fußballfans
    Ein Ausblick zum Genießen: Hannes Hoch moderiert auf der Berliner Fanmeile vor Abertausenden deutschen Fußballfans Foto: Can Ovaliooglu / N. Ungar (Collage)

    250.000 Fußballfans feiern auf der Fanmeile in Berlin die WM - und auf der Bühne steht ein Allgäuer am Mikrofon: Hannes Hoch moderiert seit 2010 bei jedem großen Turnier das größten Fanfest Deutschlands. Der 37-jährige Moderator und Journalist kommt aus Lindenberg im Westallgäu und lebt abwechselnd in Kempten und Berlin. Auf der Fanmeile steht er für den Radiosender 104.6 RTL, den meistgehörten Kanal der Hauptstadt. Auch beim 0:1 gegen Mexiko stand er auf der Bühne - und hat versucht, die Enttäuschung nach der Niederlage in Aufbruchstimmung zu verwandeln.

    Der Westallgäuer ist auch immer wieder als Moderator bei Veranstaltungen in der Region tätig.
    Der Westallgäuer ist auch immer wieder als Moderator bei Veranstaltungen in der Region tätig. Foto: Martina Diemand

    Wenn die Stimmung auf der Fanmeile ein Indiz für das Abschneiden der Mannschaft ist: Wie weit kommt Deutschland bei der WM?

    Hannes Hoch: Wenn man die Stimmung vor dem Spiel nimmt, dann werden wir definitiv wieder Weltmeister. Wir sind nach wie vor die Nummer 1 der Welt - und das hat man auf der Fanmeile wieder gespürt, diese Lust, zusammen Fußball zu schauen, die Mannschaft und die WM zu feiern. Da steht der Anwalt neben dem Bauarbeiter - und alle stehen hinter dem Team. Es entsteht eine unglaubliche Energie - und meine Aufgabe als Moderator ist es, diese zu bündeln, damit sie nach Russland schwappt. Denn Philipp Lahm hat einmal gesagt, dass diese Bilder die Spieler beflügeln - wenn sie sehen, dass 80 Millionen hinter ihnen stehen.

    Und wie war es nach dem Spiel?

    Hoch: Natürlich wie für alle eine riesengroße Enttäuschung. Damit hatte keiner gerechnet. Da standen keine Weltmeister auf dem Platz, sondern verängstigte Jungs, die gefühlt zum ersten Mal Fußball spielen.

    Wie geht man als Moderator mit so einer Niederlage um?

    Hoch: Zunächst einmal bin ich selbst in erster Linie ein Fan wie jeder andere auch und muss erst einmal meine eigene Enttäuschung verarbeiten. Daraus mache ich auf der Bühne auch keinen Hehl. Aber dann gilt es, alles schnell wieder in eine positive Richtung zu lenken und den Fans zu vermitteln: Die Jungs brauchen uns jetzt mehr denn je - sonst sind wir am Samstagabend draußen.

    Wie groß ist denn ihre Hoffnung, dass das nicht passiert?

    Hoch: Ein Auftaktspiel kann man vergeigen. Brasilien, Argentinien, Spanien und Frankreich haben sich ja auch nicht mit Ruhm bekleckert. Ich glaube fest daran, dass das Konzept und das System von Jogi Löw aufgehen werden. Wir haben zwar keinen Ronaldo, Messi oder Neymar, aber sind als Mannschaft ein absolutes Brett. Diesen Teamspirit habe ich am Sonntag zwar noch vermisst, aber ich bin überzeugt, dass sich der mit ein, zwei Stellschrauben wieder herstellen lässt - und dann bin ich mir sicher, dass wir zu 99,9 Prozent ins Finale kommen. Da mache ich mir keine Sorgen.

    Wie genau sieht ihr Tag auf der Fanmeile rund um so ein Spiel aus?

    Hoch: Die Fanmeile öffnet um 13 Uhr, aber mein Job beginnt schon zweieinhalb Stunden vorher mit vielen Meetings. Danach bereite ich meine Moderation vor. Ich baue natürlich Fußballspezifisches ein, aber ich bin kein Fachjournalist. Die Fanmeile Berlin steht für das gemeinsame Feiern der WM, der Mannschaft und dem gemeinsamen Spaß am Volkssport Fußball. Es treten bei uns auch Künstler wie Adel Tawil, Max Giesinger oder Culcha Candela auf, auf die ich mich vorbereite. Meine Aufgabe ist es dann in erster Linie, ein Kollektivgefühl herzustellen: Wir sind das Team hinter dem Team. Das hat die letzten Jahre auch ganz gut geklappt.

    Sie waren auch dabei, als 2014 der Weltmeister nach Berlin kam. Wer ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben - und durften Sie den WM-Pokal anfassen?

    Hoch: Den habe ich leider nicht in die Hand bekommen. Die größten Stimmungskanonen waren sicher Thomas Müller, eine echt coole Socke, Mats Hummels und Lukas Podolski. Ich erinnere mich auch daran, dass ich hinter der Bühne auf die Toilette gegangen bin - und plötzlich stand Manuel Neuer neben mir auf dem Dixie-Klo ...

    Kommen die Spieler heuer wieder?

    Hoch: Wir hoffen alle, dass sie wieder als Weltmeister zu uns kommen. Ich bin auf jeden Fall mal auf diesen Tag vorbereitet und freue mich riesig drauf.

    Damit das passiert, muss aber am Samstag unbedingt gegen Schweden gewonnen werden. Wie geht’s aus?

    Hoch: Da kommt die geballte deutsche Kollektivkraft zum Tragen - wir gewinnen 3:0.

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