Nach einer spektakulären Wende geht vor dem Landgericht München II am Donnerstag (9.15 Uhr) der Prozess um einen mutmaßlichen Dreifachmord in Starnberg weiter. Am Montag hatte der Hauptangeklagte 22-Jährige völlig überraschend - nach Monaten des Schweigens - ein Geständnis abgelegt und eingeräumt, im Januar 2020 zuerst seinen 21 Jahre alten Freund und danach dessen Vater und Mutter in deren Haus in Starnberg erschossen zu haben. Er habe damit ein von seinem Freund geplantes Massaker am Bahnhof München-Pasing verhindern wollen, hieß es in seiner handschriftlich verfassten und in der Verhandlung verlesenen Erklärung.
Prozess um Dreifachmord in Starnberg geht weiter
Die Staatsanwaltschaft München II wirft dem Hauptangeklagten und einem mutmaßlichen Komplizen Mord, besonders schweren Raub und Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vor. Eine Polizeistreife hatte die Leichen der Eltern und des Sohnes am 12. Januar 2020 entdeckt, nachdem die Tochter sich Sorgen gemacht und Alarm geschlagen hatte. Die Eltern lagen im Schlafanzug im ersten Stock des Einfamilienhauses, die Leiche des Sohnes wurde in dessen Zimmer entdeckt. Eine von zwei Pistolen lag neben ihm. Zunächst vermutete die Polizei deshalb, dass er erst seine Eltern und dann sich selbst erschossen habe. Allerdings fehlte ein Abschiedsbrief - eine der Ungereimtheiten, die die Ermittler stutzig machten.
Die weiteren Ermittlungen führten dann zu dem Hauptangeklagten. Welche Auswirkung dessen Geständnis auf den weiteren Verlauf des bis 4. November angesetzten Prozesses haben könnte, war zunächst offen.
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