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Ein Dirndl für Frau Obama

Von Alpenherz in KE

Ein Dirndl für Frau Obama

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    Auch wenn es das erste Dirndl für die gebürtige Kenianerin ist, kennt sich Dr. Auma Obama mit der bayerischen Tradition ganz gut aus. Schließlich promovierte sie 1996 an der Universität Bayreuth.
    Auch wenn es das erste Dirndl für die gebürtige Kenianerin ist, kennt sich Dr. Auma Obama mit der bayerischen Tradition ganz gut aus. Schließlich promovierte sie 1996 an der Universität Bayreuth. Foto: Ralf Lienert

    Am Ende entschied sie sich für den klassischen Stil. Eine bayerische Tracht, schlicht, elegant, passend fürs Oktoberfest ebenso wie für andere Anlässe gefiel Dr. Auma Obama am besten. Die Halbschwester des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama ist oft in Bayern.

    Dieser Tage machte sie in Kempten Station. In der Trachtenmanufaktur „Alpenherz“, bei Geschäftsführerin Sandra Abt, ließ sich der berühmte Gast aus Kenia ein Dirndl anfertigen. Die AZ war dabei.

    „Oh my god, jetzt habe ich aber Tabula rasa in meinem Kopf.“ Auma Obama lacht und ist überwältigt von den Stoffen, Schürzen, Blusen, Schleifen in allen möglichen Farben und Mustern, die ihr an diesem Nachmittag im Trachtenatelier in der Kemptener Salzstraße vorgelegt werden.

    Ein maßgeschneidertes Dirndl nach dem anderen – von elegant über traditionell bis außergewöhnlich – lassen Sandra Abt und Verena Krist von „Alpenherz“ in lockerer Atmosphäre vorführen.

    Und Auma Obama hat viele Fragen. Sie kennt zwar die Tracht der Bayern, doch selbst besitzt sie kein Dirndl. Noch nicht. Für die Schirmherrin und Initiatorin einiger Stiftungen, darunter „Sauti Kuu“, eine Stiftung, die Kindern in Afrika ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen will, wurde ein Dirndl ersteigert.

    Auma Obama ist bei der Stoffauswahl ganz begeistert: „Oh my god, jetzt habe ich aber Tabula rasa in meinem Kopf.“
    Auma Obama ist bei der Stoffauswahl ganz begeistert: „Oh my god, jetzt habe ich aber Tabula rasa in meinem Kopf.“ Foto: Ralf Lienert

    Das war auf dem Golfturnier von „I’m Living Immobilien“, deren Geschäftsführerin Juliana Gröger Obama begleitet. Gestiftet wurde das Dirndl von „Alpenherz“ aus Kempten. Dort wird es jetzt bis Weihnachten für Auma Obama angefertigt.

    Es dauerte nicht lange, bis die studierte Germanistin ihr Traumgewand fand. Auch wenn sie über manche Dirndl-Eigenarten verwundert war. „Warum quetschen die Frauen so ihren Busen?“, fragt sie lachend. (Apropos Dirndl-Dekolletés: Hier findest Du unseren Beitrag über die schönsten Festwochen-Dekolletés)

    Dezent erklärt ihr Sandra Abt, was Frau drunter trägt, berät über den Vorteil von Ärmchen an der Bluse, schlägt Farbe und Schnitt vor. Obama hört zu, mustert skeptisch die Stoffe, hat doch bestimmte Vorstellungen. „Ich muss mich langsam rantasten“, sagt sie lächelnd. „Ich werde es ja nicht oft tragen.“ Oder doch?

    Denn der Favorit, der Klassiker, gefällt auf Anhieb. Jetzt noch ein Tipp, welche Schuhe dazu passen – und Auma Obama ist ausgestattet für die Wiesn, Promitreffs und andere Veranstaltungen in Bayern – auch im Allgäu.

    Auma Obama

    , geboren 1960 in Nairobi, ist die älteste Halbschwester des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama. Sie studierte Germanistik und Soziologie in Saarbrücken, Heidelberg und Berlin. 1996 promovierte sie an der Universität Bayreuth. Anschließend war sie für die Friedrich-Ebert-Stiftung tätig.

    Dr. Auma Obama

    ist Initiatorin und Vorstandsvorsitzende mehrerer Stiftungen – so beispielsweise bei Sauti Kuu (kiswahili), übersetzt „Starke Stimmen“.

    Die Stiftung will Kindern in Afrika ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Obama ist Mitglied im Kuratorium der Stiftung Lesen sowie in der Initiative Kilimandscharo und Schirmherrin des internationalen „storymoja Festivals“ in Kenia.

    Sie lebt in Kenia und hat eine Tochter. 2010 veröffentlichte sie ihr Buch „Das Leben kommt immer dazwischen. Stationen einer Reise.“

    Denn hier sei sie öfters bei den Eltern guter Freunde in Memmingen zu Besuch, schwärmt sie. Kempten lag da bisher nur auf dem Weg, doch wiederkommen wolle sie auf jeden Fall. Wortkarg freilich wird Obama dann bei der Frage, was sie denn vom amerikanischen Präsidenten Trump halte. „Die Amerikaner haben gewählt“, lautet ihre Antwort und mehr will sie dazu nicht sagen.

    Prominente gehen ein und aus

    Und wie hat die Kemptenerin Sandra Abt die prominente Kenianerin kennengelernt? Über den „Eagles Charity Golf Club“, erzählt sie. Dort schwingen 128 Persönlichkeiten für einen guten Zweck den Golfschläger. Und dort entstehen auch Kontakte zu anderen Prominenten, die bei „Alpenherz“ in Kempten ein- und ausgehen.

    Schauspielerinnen wie Franziska Knappe, Valentine und Cheyenne Pahde oder Simone Thomalla suchen aus Abts Dirndl-Kollektionen aus. Ebenso die Meise-Zwillinge Nina und Julia, aber auch Fernseh- Stars und Moderatorinnen wie Kathi Wörndl und Karen Webb.

    So zeigte sich kürzlich Sven Hannawald mit seiner Frau Melissa Thiem in eleganter Tracht neben Sandra Abt auf dem Oktoberfest. Diskuswerfer Lars Riedel ließ sogar die ganze Familie in Kempten neu einkleiden.

    Kontaktpflege ist deshalb für Sandra Abt, deren Trachtenmanufaktur seit 2011 besteht, wichtig. Und Diskretion. Denn wenn von Prominenten in Kemptens Innenstadt Maß genommen wird, soll es keinen Blick von draußen geben.

    So blieb auch Auma Obama unbeobachtet, als sie ihr neues Outfit aussuchte. Und freut sich jetzt schon über ein Weihnachtsgeschenk aus Deutschland – made im Allgäu.

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