In weniger als zwei Wochen steigt wieder Augsburgs größtes Jugendfestival auf dem Oberhauser Gaskessel-Areal. Kurz vor dem Start haben die Veranstalter noch einen neuen Headliner präsentiert: Statt Mayberg wird am Samstagabend die österreichische Band Bilderbuch die Bühne rocken. Sie sind in Augsburg gern gesehene Gäste - bereits beim Modular-Festival 2022 sorgten sie für gute Stimmung. Tickets gibt es in diesem Jahr noch für alle drei Tage. Warum bislang kein Festivaltag ausverkauft ist, erklärt Festivalleiter Clemens Wieser.
Der deutsche Singer-Songwriter Mayberg war schon lange als Headliner für den Samstagabend gebucht. Dann kam überraschend eine Absage. Auf Social Media verkündete der Künstler, dass er seine Arbeit liebe, sie aber manchmal Seiten mit sich bringe, die ihn belasteten. „Ich merke inzwischen immer etwas deutlicher, dass ich eine strikte Pause brauche“, verkündete er. Schweren Herzens habe er sich dazu entschieden, Konzerttermine abzusagen.
Eine Situation, die Clemens Wieser und seine Mitstreiterin Julia Appel drei Wochen vor Beginn des Festivals schon „nervös“ gemacht hat. Doch Ersatz war schnell gefunden: Die Band Bilderbuch, die gerade auf Tour ist, sprang kurzerhand ein. „Dabei spielte uns in die Karten, dass sie 2022 schon einmal auf dem Modular-Festival gespielt haben und es ihnen sehr gut gefallen hat. Bilderbuch ist ein schöner Ersatz“, freut sich Wieser.
Die Tickets für die Modular-Festivals 2023 und 2024 waren schon im Vorfeld teils ausverkauft
Noch gibt es für alle drei Veranstaltungstage Karten und auch die Festivaltickets, die den Einlass an allen drei Tagen ermöglichen, sind noch im Verkauf. Obwohl die Festivals 2023 und 2024 bereits im Vorfeld schon sehr gefragt und teils ausverkauft waren, ist das für Wieser keine ungewöhnliche Situation. „Natürlich wäre es mir anders lieber, aber der Trend in der Branche geht derzeit dahin, dass die Besucher oft erst spät Karten kaufen.“ Das habe verschiedene Gründe. Entscheidungen, ob ein Konzert oder Festival besucht werde, fielen oft erst kurz vor der eigentlichen Veranstaltung, so Wieser. Das würde nicht nur Künstlern die Planungen erschweren, die vor einer nicht ausverkauften Tour stünden, sondern auch Veranstaltern. „Manche Acts ziehen deshalb auch die Reißleine und kommen so finanziell mit einem blauen Auge davon.“ Auf der anderen Seite sind die Karten für das Modular-Festival, das der Stadtjugendring im Auftrag der Stadt veranstaltet, im Vergleich zum vergangenen Jahr teurer geworden. Gestiegene Kosten in den Bereichen Infrastruktur, Lohnkosten und Security, aber auch bei den Künstler-Gagen hätten dazu geführt.
Für all diejenigen, die sich kein Ticket leisten können, hat das Modular-Team bereits vor Jahren das Community-Ticket eingeführt, das in diesem Jahr 21,50 Euro pro Jahr kostet. Dabei können Besucher im Online-Ticketshop für fünf Euro einen Community-Beitrag leisten, Sponsoren legen nochmals einen Beitrag darauf, der Tickethändler verzichtet auf einen Großteil der Gebühren. „Bislang wurden Community-Tickets im dreistelligen Bereich verkauft“, sagt Clemens Wieser.

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