In Bayern ist die Polizei Männern auf die Spur gekommen, die offenbar in größerem Stil mit gefälschten Corona-Impfpässen gehandelt haben. Ins Visier der Ermittler geriet neben einem 59-jähriger Italiener aus dem Landkreis Erding auch ein Mann (44) aus Augsburg.
Vorangegangen waren umfangreiche Rauschgift-Ermittlungen der Kriminalpolizei Erding und der Staatsanwaltschaft Landshut. Bereits im Oktober wurden der Italiener und seine deutsche Frau (62) wegen des Verdachts des unerlaubten Kokainhandels festgenommen. Der Mann befindet sich aktuell noch in Haft.
Bei den Ermittlungen gegen ihn erhärtete sich der Verdacht, dass er auch mit gefälschten Impfpässen handelte, die Corona-Impfungen vortäuschen. Mindestens 17 solcher Impfpässe soll er laut Polizei von einem 44-jährigen Augsburger zum Stückpreis von 250 Euro gekauft und für 300 Euro gewinnbringend weiterveräußert haben.
Bayern: Abnehmer von gefälschten Impfausweisen im Visier der Polizei
Ins Visier der Beamten sind nun auch die Abnehmer der gefälschten Impfausweise geraten. Vergangene Woche gab es dazu mehrere Wohnungsdurchsuchungen in Bayern:
- Eine Fälschung konnte bei einem 37-jährigen Italiener aufgefunden und sichergestellt werden. Der Mann war in den Fokus der Ermittler geraten, weil er Rauschgift beim Hauptbeschuldigten kaufte.
- Fünf weitere Impfpassabnehmer im Alter zwischen 19 und 74 Jahren konnten von der Polizei ermittelt werden. Ihre Wohnungen im Landkreis Erding wurde vergangene Woche durchsucht.
- Hierbei wurden vier gefälschte Impfpässe und ein "Digitales Covid Zertifikat EU" beschlagnahmt. Dieses Impfzertifikat hatte sich eine 40-jährige Deutsche unter Vorlage des gefälschten Impfpasses bei einer Apotheke erschlichen.
- Drei weitere gefälschten Impfpässe wurden bei der Wohnungsdurchsuchung des Hauptverdächtigen sichergestellt.
Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Erding und der Staatsanwaltschaft Landshut dauern an.

Mehr Nachrichten aus Bayern lesen Sie immer aktuell hier.