Felix Orth führt den „Room of Secrets“ in der Bäckerstraße. Kim L. Geiger bietet drei Räume in seinem „Code Red Action Park“ in der Porschestraße an. Vier verschiedene Räume mit vier verschiedenen „Missionen“ hat Orth im Angebot. „In jedem gibt es mindestens zwei gesicherte Fluchtwege, teilweise sogar drei“, sagt er. „Bei uns steht der Spielspaß im Vordergrund und dazu bedarf es nicht, eingesperrt zu sein.“ Bei einer Mission allerdings hat Orth die Brandkatastrophe in Polen zum Anlass genommen, die Handlung zu ändern. „Das war angesichts der stetigen Weiterentwicklung der Spielszenen sowieso schon seit Längerem geplant.“ Bei „The Rabbit Hole“ (deutsch „Kaninchenbau“), in Anlehnung an das Märchen Alice im Wunderland, müssen die Spieler nun keinen Schlüssel mehr finden, um aus dem Raum herauszukommen, sondern ein Gegenmittel zu einem Zauber-Elixier. Vor der Änderung der Handlung sei es den Spielern aber auch schon zu jeder Zeit möglich gewesen, selbstständig durch einen Notfallschlüssel den Raum zu verlassen, sagt der Chef.
Zur Sicherheit tragen aber nicht nur Fluchtwege bei, sondern auch weitere Brandschutz-Maßnahmen wie Feuerlöscher und Rauchmelder. Außerdem seien alle Spieler die ganze Zeit über per Funkgerät und Kamera mit einem Spielleiter verbunden. „Wir haben in Deutschland sehr gute Brandschutzbestimmungen und für alle gilt, sich an diese zu halten“, sagt er. „Denn dann sind wir sicher.“

Feuerlöscher und Rauchmelder sind auch im Code Red Action Park von Kim L. Geiger obligatorisch. „Wir haben für die gesamte Halle ein Brandschutzkonzept machen lassen“, erklärt der Geschäftsführer. Eingeschlossen wird auch in seinen Escape Rooms niemand. Jeder Raum ist mit Panikschlüsseln ausgestattet, mit denen die Türen, die nach draußen führen, geöffnet werden können. Wie im „Room of Secrets“ ist auch im „Code Red Action Park“ jede Gruppe permanent über Funkgeräte mit einem Spielleiter verbunden, der zudem über Kameras das Geschehen beobachten kann.
Jeder, der einen Escape Room eröffne, müsse sich vorab erkundigen, ob die aktuell gültige Baugenehmigung für das jeweilige Gebäude eine solche Nutzung zulässt, erklärt Joachim Achtert. Er ist beim Kemptener Amt für Brand- und Katastrophenschutz für den „Vorbeugenden Brandschutz“ zuständig. Sei das nicht der Fall, müsse ein Antrag auf Nutzungsänderung gestellt werden. „Daraus ergeben sich unter anderem die Brandschutz-Bestimmungen“, sagt Achtert.
Wichtig seien vor allem die Rettungswege. „Es muss einen ersten und einen zweiten Rettungsweg geben.“ Diese müssen gekennzeichnet und bei Bedarf beleuchtet werden. Zudem dürften die Notausgangstüren nicht verschlossen sein, betont der Fachmann. Die Anzahl der vorgeschriebenen Feuerlöscher hängt von der Größe des Escape Rooms ab. Rauchmelder seien nicht zwingend notwendig. Ob es welche braucht, hänge etwa von der Bauart und von der Größe des Gebäudes ab, sagt Achtert. Wer Personal beschäftige, sollte es über das Verhalten im Brand- und Notfall aufklären und regelmäßig schulen.