Immobilienmakler und -fachleute melden stark gestiegenes Interesse der finanzkräftigen Kundschaft. So berichtet das in gut 30 Ländern tätige Hamburger Maklerunternehmen Engel & Völkers, dass es 2021 im Vergleich zum ersten Krisenjahr 2020 fast doppelt so viele Anwesen im Preissegment zwischen 5 und 10 Millionen Euro vermittelte.
"Vor allem bei Premiumimmobilien ab zwei Millionen Euro haben wir eine deutlich höhere Nachfrage", sagt Ralph Kunz, Direktor Premium Management bei von Poll Immobilien in Frankfurt. Bei Spitzenpreisen komme es vor allem auf die Lage und das Maß an Privatsphäre an. "Hier gehen die Preise auch schon mal in den zweistelligen Millionenbereich für frei stehende Häuser und Villen in den Toplagen."
Fachmann sieht starken Markt für Luxus-Immobilien
Das bestätigt ein Fachmann, der selbst keine Immobilien vermittelt: "Wir haben einen sehr, sehr starken Markt bei Luxusimmobilien", sagt Stephan Kippes, der Marktforscher des Immobilienverbands IVD Süd in München. Kippes sieht maßgeblich einen Faktor am Werk, der den Immobilienmarkt seit Jahren beflügelt: Dauertief- und Strafzinsen machen viele andere Kapitalanlagen nicht sehr rentierlich. "Dieses Geld wabert durch den Markt", sagt Kippes.
Stark gefragt sind demnach auch Zweitwohnsitze und Ferienwohnungen. Dabei sind deren Käufer in vielen deutschen Ferienorten nicht sehr willkommen. Ein Beispiel sind die Bayerischen Alpen. Sehr viele Gemeinden entlang des Alpenrands erheben inzwischen Zweitwohnungssteuer, wie ein Sprecher des Bayerischen Gemeindetags sagt.
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