Eines Voraus: Auch Schneeschaufeln will gekonnt sein. Wer seinen Körper falsch belastet, riskiert im schlimmsten Fall einen Bandscheibenvorfall, sagt Hartung. Mindestens aber Rückenschmerzen. Dabei lässt sich das leicht vermeiden, wenn diese Tipps eingehalten werden: „Die Schaufel sollte möglichst nah am Körper gehalten werden“, sagt Hartung.

Angehoben werden sollte der Schnee nicht aus dem Rücken, sondern aus den Beinen heraus. Dazu vorab in die Knie gehen, den Rücken gerade halten. „So, wie man eine Bierkiste heben soll“, sagt Hartung. Der Schnee sollte nicht geworfen werden, sondern zum Haufen getragen und dort abgelegt werden.

Wer die vergangene Woche über „falsch“ geschaufelt und jetzt Rückenschmerzen hat, braucht aber nicht zu erschrecken: Die Fehlbelastung hat maximal zu einer Verspannung der Muskeln geführt. Bis die Bandscheibe Schaden nimmt, müsse der Rücken länger falsch belastet werden, sagt Hartung. Was aber tun gegen die Schmerzen? Hartung empfiehlt Wärmekissen. Und Dehnübungen. Aber nur so weit, bis es zu ziehen beginnt – nicht weiter. „An den Schmerz, nicht in den Schmerz“, sagt der Trainer dazu. Oder schlichtweg rücklings auf den Boden legen und die Beine im rechten Winkel hochlegen. „Das entspannt.“
Man fühlt sich stärker
Doch jetzt zum eigentlich Spannenden: Wie kann man die in der vergangenen Woche aufgebaute Muskelmasse möglichst in den Sommer retten? Doch Hartung bremst die Euphorie: „Nach nur einer Woche haben sich keine Muskeln gebildet.“ Dazu brauche es dreimal pro Woche Training – und das über eineinhalb Monate. So lange wird es wohl nicht wie zuletzt weiterschneien. Doch wer sich nach den jüngsten Schaufeleinheiten stärker fühlt, der hat sich nicht zwingend in der Kälte Fieber geholt und träumt: Denn die Bewegung hat die Muskeln in Rücken, Armen, Schultern und Beinen aktiviert. Das heißt: Sie arbeitet jetzt besser.

Beste Ausgangssituation also, um weiterzumachen. Um diese Schaufel-Muskeln zu trainieren, muss man nämlich gar nicht in die Kälte. Für die Beine helfen Kniebeugen, für Schultern und Arme Liegestütz und Klimmzüge, für den Bauch Sit-Ups. Den Rückenstrecker trainiert man, indem man sich auf den Bauch legt, sich auf Unterarme und Zehenspitzen stützt und flach wie ein Brett macht (sogenannte „Planks“). Die Übungen lohnen sich übrigens so oder so: Wer frühzeitig anfängt, dem bereitet das Schaufeln im nächsten Winter gar nicht erst Rückenschmerzen.
