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Fliegerhorst Kaufbeuren: Bundeswehr gibt Ausbildung der Fluglotsen ab

Zurück in die Zukunft

Fliegerhorst Kaufbeuren: Bundeswehr gibt Ausbildung der Fluglotsen ab

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    Sieht ja beinahe aus wie ein übergroßes Computerspiel, der Towersimulator in Kaufbeuren.
    Sieht ja beinahe aus wie ein übergroßes Computerspiel, der Towersimulator in Kaufbeuren. Foto: Mathias Wild

    Nach den Ansprachen und dem Empfang im Offizierskasino hatten die geladenen Gäste Gelegenheit, sich die renovierten Schulungsräume mit moderner Technik anzuschauen.

    DFS-Geschäftsführer Klaus-Dieter Scheurle gab beeindruckt zu, dass der Towersimulator in Kaufbeuren technisch sogar den im Hauptsitz Langen überholt habe. In der Kanzel bewunderten die Besucher Starts und Landungen am Frankfurter Flughafen bei Tag und bei Nacht, bei Wind und Wetter.

    Insgesamt eine Million Euro investierte die DFS laut Scheurle in die Erneuerung der technischen Ausrüstung im Gebäude 117 des Fliegerhorstes. Dort finden zunächst wie bereits seit 60 Jahren weiterhin die Schulungen für die Flugsicherung statt. Die ersten Lehrgangsteilnehmer kamen bereits in dieser Woche an.

    Planungen stehen bereits

    Ab 2019 will die DFS in einem eigenen Gebäude in der Nähe des jetzigen Offizierscasinos unterrichten. Die Planung dafür steht bereits, im März soll der Bau beginnen. Vorgesehen ist ein dreigeschossiges Gebäude mit einer Fassade aus Aluminium und Stahl, das die moderne Technik visualisieren soll. Mit einer 3D-Brille konnten sich die Gäste der gestrigen Feier bereits darin umsehen.

    Scheurle sagte, die DFS-Tochterfirma KAT habe im April 2016 klein in Kaufbeuren angefangen. Aber sie habe die Chance, weiter zu wachsen. Schließlich habe auch Bill Gates einmal klein in einer Garage angefangen, fügte Scheurle schmunzelnd hinzu.

    Für die Bundeswehr sei es ein großer Schritt gewesen, die traditionsreiche Ausbildung der Flugsicherung aus ihren Händen zu geben. Denn sie sei ein wichtiger Bestandteil ihres Auftrags. „Wir sind uns der Dimension der Verantwortung bewusst“, sagte Scheurle.

    Brigadegeneral Stefan Lüth gestand, es sei „immer auch ein zwiespältiges Gefühl“, eine Aufgabe aus den Händen zu geben. Doch für ihn sei es in diesem Fall ein „freudiger Schritt“. Denn die DFS sei ein „verlässlicher, kompetenter und leistungsstarker Partner“. „Ich vertraue hundertprozentig auf diese Kooperation“, sagte Lüth.

    Zurück in die Zukunft

    Der Kaufbeurer Kommandeur Oberst Dr. Volker Pötzsch blickte auf die Geschichte des Fliegerhorstes zurück. Vor 21 979 Tagen, am 7. November 1956, fand demnach der erste Lehrgang „Grundlagen der Flugsicherung“ statt.

    Damals in Zusammenarbeit mit der US Air Force und der BFS (Bundesanstalt für Flugsicherung) – der Vorgängerin der heutigen DFS. Die gestrige Veranstaltung stellte Pötzsch deshalb unter den Titel „Zurück in die Zukunft“.

    Der Kommandeur sagte, die erneute Kooperation zeichne sich durch gegenseitiges Vertrauen und Transparenz aus. Den „Spirit“ der Kaufbeurer Schule mit dem Motto „egal, wie es uns geht, wichtig ist der Schüler“, nehme die DFS mit. Pötzsch versäumte es nicht, seinem bisherigen Personal zu danken, das hohe psychische und physische Anforderungen zu bewältigen hatte.

    Neuer Ausbildungschef in Kaufbeuren ist nun KAT-Geschäftsführer Joachim Keck. Er erläuterte die Anfänge des neuen Unternehmens und freute sich über die moderne technische Ausstattung, zu der auch 80 Tablets für die Lehrgangsteilnehmer gehören.

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