Auf der Zugspitze soll ein neues Teleskop installiert werden - nur wer es bezahlt, ist bislang offen. «Spitzenforschung braucht Spitzentechnik. Wir wollen die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) fit für die Herausforderungen der Zukunft machen. Mit dem neuen hochmodernen Radioteleskop auf der Zugspitze soll Bayerns Spitzenplatz in der Forschung weiter ausgebaut werden», sagte Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) in München. Wann das neue Wetterstein-Millimeter-Teleskop für den Blick in die Sterne kommt, ist aber noch offen.
«Das Teleskop kostet rund 4,5 Millionen Euro. Die Kosten sollen zwischen den Partnern der UFS und dem Staat aufgeteilt werden. Die Gespräche zu den Details laufen. Dabei werben wir auch für eine Beteiligung des Bundes», hieß es aus dem Umweltministerium.
Bilder von Schwarzen Löchern und Weltraumschrott
Das neue Teleskop soll unter anderem Bilder von Schwarzen Löchern machen, die Entstehung erdähnlicher Planeten um andere Sterne untersuchen, aber auch Weltraumschrott im Erdorbit kartieren.
Das Radioteleskop solle ein Magnet für Forscherinnen und Forscher werden, sagte Glauber. «Die Zugspitze wäre der ideale Standort in Europa. Die UFS könnte damit Teil eines weltweiten Netzwerks werden und ein neues Kapitel der Weltraumforschung schreiben.»
Initiator ist Julius-Maximilians-Universität in Würzburg
Das Teleskop wäre gleichzeitig Prototyp und deutscher Ableger eines weltweiten Netzes von geplanten rund 260 Radioteleskopen (Next Generation Very Large Arrays). Initiator des Teleskops ist die Julius-Maximilians-Universität Würzburg als Konsortialpartner der UFS.
«Der Klimawandel ist ein globaler Fakt», betonte Glauber. Hochkarätige Klimaforschung brauche deshalb grenzüberschreitende Zusammenschlüsse. «So kommen wir noch schneller zu noch besseren Ergebnissen. Das neue Radioteleskop kann ein wichtiger weiterer Baustein der internationalen Zusammenarbeit werden.»
Die UFS knapp unterhalb des Gipfels der Zugspitze wird unter der Federführung des bayerischen Umweltministeriums von einem Konsortium aus verschiedenen Forschungseinrichtungen und dem Freistaat Bayern getragen - darunter das Umweltbundesamt, der Deutsche Wetterdienst, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie zahlreiche Universitäten und Forschungsorganisationen.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden