Er war Liedermacher, Sänger, Mundart-Barde: Fredl Fesl ist tot. Der bayerische Künstler starb am Dienstag nach jahrelanger, schwerer Krankheit, sagte seine Ehefrau Monika am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Der Musiker aus dem Bayerischen Wald wurde Ende der siebziger Jahre vor allem mit teils bissigen Wortspielen, in bayerischer Mundart vorgetragen über den Freistaat hinaus berühmt. Fesl spielte oft Gitarre, aber auch Tuba und Horn. Der "Königsjodler" gilt als eines seiner berühmtesten Werke. Vor Lachen bogen sich die Menschen bisweilen schon, wenn er mit ellenlangen, aberwitzigen Monologen auf die nächste Nummer hinführte.
"Ich hab Lieder im Programm, die könnt ich stundenlang erklären und die versteht trotzdem keiner", sagte er einmal über ich selbst.
Fredl Fesl ist tot
Fredl Fesls Karriere begann nach eigener Aussage durch einen Zufall - er sparte sich den Eintritt in Münchner Kleinkunsttheater, in dem er seine Gitarre mitbrachte. Als Künstler fehlten, ließ er sich zum Auftritt überreden.
Fredl Fesl war seit vielen Jahren an Parkinson erkrankt. Seine Erkrankung hinderte ihn schon vor 20 Jahren an den geliebten Liveauftritten. Bis es 2006 gesundheitlich nicht mehr ging, saß er dennoch auf der Bühne. Seine Krankheit machte er auch in Medien öffentlich. "Es ist schon sehr hart, in all seinen Fähigkeiten und Dingen, die man gern gemacht hat, durch die Krankheit so eingeschränkt zu werden", schrieb Fesl als Antwort auf Interviewfragen zu seinem 75. Geburtstag.
Zuletzt lebte er zurückgezogen mit seiner Frau Monika in Oberbayern. Sie bezeichnete den Tod als "Erlösung" für ihren Mann.
Trauer um Liedermacher Fredl Fesl
Der Liedermacher erhielt in seinem Leben viele Auszeichnungen, darunter den Bayerischen Kabarettpreis. Ministerpräsident Markus Söder würdigte Fesl am Mittwoch als „bayerisches Original mit hintersinnigem Humor“. Bayern werde diesem großen Künstler ein ehrendes Andenken bewahren.
Fredl Fesl wurde 76 Jahre alt. (mit dpa)