Mit sechs Mitstreitern demonstriert Werner Koldehoff aus Görisried in Kempten, um Kontakte zu anderen Senioren zu knüpfen und mit ihnen möglicherweise eigene Ortsgruppen zu gründen. Die Jugendlichen von „Fridays for Future“ hatten ursprünglich Koldehoff kontaktiert, um ihn zu fragen, ob er bei der Kemptener Veranstaltung mitmachen will.
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Zu erkennen sind die Senioren an Pappherzen mit der Aufschrift „Omas for Future“. Zusammen mit den Schülern von „Fridays for Future“ zogen sie vom Forum Allgäu durch die Innenstadt bis zum Rathausplatz.
Immer häufiger schließen sich 'Omas' zusammen, um sich politisch zu engagieren.
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Koldehoff ist selbst Urgroßvater. „Wir Über-50-Jährigen haben in den vergangenen Jahren riesige Mengen an Schadstoffen produziert – da können wir die Jugend jetzt nicht alleine lassen.“ Dieser Verantwortung wollen sich die Senioren stellen, indem sie den Jugendlichen zur Seite stehen und ihnen Kontakte in Politik und Wissenschaft vermitteln. Denkbar seien zum Beispiel Vorträge und Zugang zu Studien.
Beim Klimastreik sprechen noch etwa zehn andere ältere Teilnehmer die „Omas for Future“-Leute spontan an. Sie nehmen sich ein Herzschild oder verteilen Bierdeckel, auf denen der Name der Bewegung aufgedruckt ist. Von solchen Menschen hofft Koldehoff, dass sie eines Tages für „Omas for Future“ auf die Straße gehen.
Einer, der zur Demo gekommen ist, um mit den Senioren ins Gespräch zu kommen, ist Karl Braig (64) aus Sulzberg. Seine Generation habe versucht, das Thema Klimaschutz in die Gesellschaft zu tragen – „aber wir haben es nicht geschafft“.
Er ist froh, dass die Jugend da „forscher rangeht“. Er lebt in der Lebensgemeinschaft in Sulzbrunn, wo die Bewohner versuchen, im Einklang mit der Natur zu leben – „und nicht auf Kosten anderer“. Über einen Bekannten ist Ina Klebl (49) aus Oy auf „Omas for Future“ aufmerksam geworden. Schon im vergangenen Jahr lief sie bei einer der Freitagsdemonstrationen mit, an diesem Freitag begleitet sie die Senioren bei ihrer Premiere in Kempten. „Das passt gut.“