Nachdem das Amtsgericht Essen Anfang Februar das Insolvenzverfahren eröffnet hat, laufen jetzt die Tarifverhandlungen der insolventen Kaufhauskette weiter. Vertreter der Gewerkschaft Verdi und der Geschäftsleitung treffen sich am Mittwoch erneut in der Filiale an der Frankfurter Einkaufsmeile Zeil. Es geht um die rund 17.400 verbliebenen Beschäftigten des insolventen Warenhauskonzerns, der in Eigenverwaltung ums Überleben kämpft.
Galeria-Karstadt-Kaufhof: Was bedeutet ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung?
Der Handelsriese war staatlich gestützt worden. An deses Vorgehen, das sogenannte Schutzschirmverfahren, schließt die Insolvenzverwaltung in Eigenverwaltung an. Galeria hatte dem Gericht hierzu einen Insolvenzplan mit Details zum Sanierungskonzept vorgelegt. Jetzt stehen weitere tiefe Einschnitte bevor.
Welche Forderungen stellt Verdi im Tarifstreit mit Galeria Kaufhof?
Verdi verlangt genauere Informationen zur Strategie und fordert somit Klarheit für die Beschäftigten. Darüber hinaus bedingt sich die Gewerkschaft die Rückkehr zum Flächentarifvertrag des Einzelhandels aus. Die Beschäftigten der Kaufhauskette hatten bereits nach der ersten Insolvenz im Jahr 2020 in einem Sanierungs-Tarifvertrag auf ihr Gehalt verzichtet. Laut Verdi will Galeria weiterhin nur die abgesenkten Gehälter zahlen. Das Unternehmen hatte nach der ersten Runde mitgeteilt, dass die Forderungen nicht mit dem Insolvenzplan in Einklang zu bringen seien.
Was ändert sich für Mitarbeitende der Galeria-Kaufhof-Filialen im Allgäu?
Klar ist: Die Ergebnisse der Tarifverhandlungen hätten auch Auswirkungen auf die Beschäftigten in den Kaufhäusern im Allgäu. Die Galeria-Kaufhof-Filialen in Memmingen und Kempten haben regional einen großen Einfluss auf den Einzelhandel. Zum jetzigen Zeitpunkt ist nur bekannt, dass im Konzept zur Restrukturierung lokale Besonderheiten in den Häusern eine größere Rolle spielen sollen. Die Bedürfnisse vor Ort sollen stärker berücksichtigt werden.
Zukunft der Filialen in Kempten un d Memmingen weiter unklar
Noch steht nicht fest, wie viele der insgesamt 129 Filialen erhalten oder verkauft werden. Auch dass viele Häuser endgültig geschlossen werden, wird diskutiert. Oberbürgermeister Thomas Kiechle äußerte sich bereits Anfang Februar zum Standort Kempten und teilte mit, es solle wohl bald Klarheit über die Zukunft des Standortes geben.