Der LEDCube besteht aus sechs quadratischen Panels – kleine Bildschirme – mit insgesamt 24.576 LEDs. Allein die Helligkeit, die durch die zahlreichen Leuchtdioden entsteht, macht den Würfel zu einem echten Hingucker.

Dass ihre Entwicklung Menschen begeistert, zeigten bereits die Reaktionen auf ein erstes Twitter-Video des Prototyps. „Es ist viral gegangen, wir hatten zehn Millionen Aufrufe“, sagt Kaul. Auch bei der Gamescom in Köln bildeten sich „Trauben von Menschen“ um den leuchtenden Würfel, erzählt er. Da die Halle, in der sie ihren Stand hatten, relativ dunkel war, sei ihre Erfindung besonders aufgefallen. „Da haben wir gemerkt, wie in den Bann ziehend der Würfel ist“, sagt der Informatikstudent der Hochschule Kempten.
Die Idee dazu hatte Kaul im Herbst 2017. Auf einem Kongress hatte er ein ähnliches Display gesehen und sofort überlegt, dass man mehrere davon zu einem Würfel zusammenbauen könnte. Noch am selben Tag bestellte er die LED-Panels. In einigen Nachtschichten baute er zusammen mit seinem Freund Hannes Vatter, der Mechatronik studiert hat, einen Prototypen, bei dem die Bildschirme auf zusammengeklebten Holzleisten montiert waren.
Die Hardware verbesserte Vatter nach und nach, während Kaul sich mit Unterstützung von Dr. Anna Gilles und David Richter um die Software kümmerte. Zufällig wurde Professor Dr. Tobias Breiner auf das Projekt der Studenten aufmerksam und war sofort begeistert. Er ermutigte Kaul seine Bachelorarbeit über den LED-Würfel zu schreiben und ein Spiel zu entwickeln. Dabei kam „Breakout 3D“ heraus, das bis zu vier Spieler mit Mini-Controllern über fünf Seiten des Würfels spielen können. Der Würfel steht dabei auf dem Tisch oder wird aufgehängt. Ziel ist es, einen Ball gegen Blöcke zu lenken, die sich dann auflösen. Wer so am meisten Punkte sammelt, gewinnt. Inzwischen gibt es bereits mehrere Spiele für den Würfel.
Best of Campus 2018 geht nach Kempten!
Professor Breiner nahm die Studenten mit ihrer Erfindung schließlich mit auf die Gamescom. Den Stand organisierte Hochschulmitarbeiterin Janine Scheiterbauer sehr kurzfristig. Dass das Team den LED-Würfel auch für den Gamescom Award „Best of Campus 2018“ einreichen wird, stand damals noch gar nicht im Raum, erzählt Scheiterbauer. Erst eine Stunde vor Ende der Frist, gab das Team die Unterlagen ab. „Wir wussten nicht einmal, ob es noch berücksichtigt wird“, sagt Scheiterbauer.
Umso größer war später die Freude. „Wir waren völlig aus dem Häuschen“, sagt Kaul, der zusammen mit Teamkollege Vatter für die Entwicklung des Würfels einen niedrigen viertstelligen Betrag investiert hat. „Ich freue mich über den Erfolg meiner Studierenden, deren Ruhm auch auf unsere Fakultät der Informatik abfärbt“, sagt Breiner. Mithilfe passender Investoren hofft das Team um Kaul den Würfel weiterzuentwickeln und ihn auf den Markt zu bringen.