Vor den Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Strategie am Mittwoch drängen in Bayern Wirtschaft und Wirtschaftsminister auf Öffnungen. "Viele Betriebe in geschlossenen Branchen sind mittlerweile an einem kritischen Punkt und halten wirtschaftlich nicht mehr lange durch", warnte Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Dienstag. Deswegen müsse umgesteuert werden. Unter Einhaltung von Hygieneregeln, mit "FFP2-Masken und gegebenenfalls Schnelltests kann ein Hochfahren der Wirtschaft stattfinden".
Corona-Lockdown in Bayern: Viele Geschäfte stehen vor dem Aus
Der Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK), Eberhard Sasse, betonte: "Für zahlreiche Betriebe, die seit Monaten geschlossen sind, ist eine baldige Öffnung die letzte Chance, um ihr Geschäft und ihre Arbeitsplätze zu retten." Für Einzelhandel und Außengastronomie sollten ab Mitte März Öffnungen in Betracht gezogen werden. Auch der BIHK plädierte in diesem Zusammenhang für flächendeckende Tests und forderte schnellere Impfungen.
Öffnungen für Handwerk, Gastronomie und Einzelhandel mit Hygienekonzepten
Der Bayerische Handwerkstag forderte Öffnungen für das Handwerk "auf breiter Front", um neue Aufträge zu generieren und mit Kunden Material aussuchen zu können. Mit Tests und Terminabsprachen sei dies möglich. "Wichtig für ein wirtschaftliches Arbeiten ist, dass den Kunden wieder alle Produkte und Dienstleistungen angeboten werden können", sagte Handwerkspräsident Franz Xaver Peteranderl. "Nur mit dem Werkstattgeschäft kann beispielsweise ein Kfz-Betrieb den Einbruch bei den Neuzulassungen nicht auffangen."
Forderungen nach Öffnungen für Hotelerie ab Ostern
Der Landesgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga, Thomas Geppert, forderte eine Öffnung der Außengastronomie, "um sichere Begegnungsstätten zu schaffen". Zudem müssten touristische Übernachtungen "spätestens zu Ostern" ermöglicht werden. "Sonst werden auch hier die Menschen ins Ausland gedrängt", wo das Infektionsgeschehen "teilweise deutlich höher" sei, sagte er.
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