Corona-Betrugsfälle

Gefälschte Impfpässe: Polizei sieht Impfbetrugs-Tourismus im Grenzgebiet zum Allgäu

Bereits der Versuch, ein Impfzertifikat aufgrund eines gefälschten Impfnachweises zu erlangen, ist eine Straftat. Aber etliche Menschen schrecken davor nicht zurück.

Bereits der Versuch, ein Impfzertifikat aufgrund eines gefälschten Impfnachweises zu erlangen, ist eine Straftat. Aber etliche Menschen schrecken davor nicht zurück.

Bild: Zacharie Scheurer, dpa

Bereits der Versuch, ein Impfzertifikat aufgrund eines gefälschten Impfnachweises zu erlangen, ist eine Straftat. Aber etliche Menschen schrecken davor nicht zurück.

Bild: Zacharie Scheurer, dpa

Mit gefälschtem Impfpass zum gültigen Zertifikat: Nicht nur Menschen aus Bayern versuchen, in den Apotheken zu betrügen. Im Allgäu gibt es einen Schwerpunkt.
##alternative##
dpa
24.12.2021 | Stand: 10:38 Uhr

An den Außengrenzen Bayerns registriert die Polizei immer wieder Impfbetrugs-Tourismus. Vor allem an der Grenze zu Österreich versuchten Menschen mit Wohnsitz im Nachbarland, mit gefälschten Impfnachweisen in Bayern digitale Zertifikate zu bekommen, teilte das Landeskriminalamt (LKA) in München mit. Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in Kempten meldete zuletzt, dass bei mehr als drei Vierteln der etwa 100 aufgeflogenen Betrugsversuche im Landkreis Lindau am Bodensee die Beschuldigten außerhalb Deutschlands wohnten. Zuerst hatte allgaeuer-zeitung.de darüber hier berichtet.

Oft würden in solchen Fällen vermeintliche Nachweise von deutschen Impfzentren oder Arztpraxen vorgelegt, teilte das LKA mit. "Daher erscheint auch die Vorgehensweise erklärbar, dass grenznahe deutsche Apotheken aufgesucht werden", sagte ein LKA-Sprecher. Die Einträge darin stammten vermeintlich aber meist nicht nur aus der jeweiligen Region, sondern aus Impfzentren in ganz Deutschland.

Warum sich Impfbetrüger aus Österreich und der Schweiz deutsche Apotheken als Ziele aussuchen, konnte der LKA-Sprecher ebenso wenig beantworten wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Kempten. Allerdings gebe es Hinweise auf einen Handel mit gefälschten Impfpässen aus Deutschland in die Nachbarländer. Bei Postsendungen und Kurierfahrten sei es schon "zu umfangreichen Sicherstellungen von gefälschten Impfnachweisen mit Eintragungen aus deutschen Impfzentren beziehungsweise Arztpraxen" gekommen, teilte das LKA mit.

Polizei: Empfindliche Strafen für Impfpassfälscher

Wer beim Betrugsversuch erwischt werde, müsse mit empfindlichen Geldstrafen rechnen, teilte das Polizeipräsidium in Kempten mit. Schon der Versuch, mit einem gefälschten Impfnachweis ein Zertifikat zu bekommen, gelte als Straftat.

So wurden vergangene Woche in einer Lindauer Apotheke zwei Frauen mit Wohnsitz in Österreich beim Impfpassbetrug ertappt. Sie mussten Polizeiangaben zufolge eine Sicherheitsleistung "im vierstelligen Euro-Bereich" zahlen, bevor sie wieder nach Österreich ausreisen durften. Gegen die beiden wird nun wegen Urkundenfälschung ermittelt.