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Gelassen durch stürm(er)ische Zeiten

Christina rockt die BigBox

Gelassen durch stürm(er)ische Zeiten

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    Seite an Seite mit 2.200 Fans in der Big Box Allgäu: Christina Stürmer überzeugte bei ihrem Konzert in Kempten.
    Seite an Seite mit 2.200 Fans in der Big Box Allgäu: Christina Stürmer überzeugte bei ihrem Konzert in Kempten. Foto: Ralf Lienert

    Christina Stürmer schwimmt privat und beruflich auf einer Erfolgswelle. Ende August sind sie und ihr Lebensgefährte Oliver Vargas, Gitarrist in ihrer Band, Eltern eines Mädchens geworden. Zuvor hat sie ihr mittlerweile siebtes Studioalbum „Seite an Seite“ veröffentlicht, das es in Deutschland bis auf Platz zwei der Albumcharts geschafft hat. 2015 hat sie durch die Teilnahme bei der TV-Sendung „Sing meinen Song“ ein breites Publikum erreicht, das sonst vielleicht eher weniger mit ihrer Musik anfangen konnte.

    Perfekter Sound, harmonisches Zusammenspiel mit ihrer Band: Musikalisch präsentiert sich die 34-Jährige in Kempten erster Sahne.
    Perfekter Sound, harmonisches Zusammenspiel mit ihrer Band: Musikalisch präsentiert sich die 34-Jährige in Kempten erster Sahne. Foto: Ralf Lienert

    Da wundert es nicht, dass sie vor den 2.200 Zuschauern in der Kemptener Big Box nur so strahlt. „Auf meiner Prioritätenliste ist meine kleine Tochter Marina ganz nach oben gerutscht“, sagt sie. Trotzdem sei es schön, nach der knapp einjährigen Pause endlich wieder auf der Bühne zu stehen. Ihre Tochter hat sie auf der Tour dabei, ihre jüngere Schwester Magdalena unterstützt sie als Babysitterin.

    Für die 34-Jährige muss sich Kempten schon fast wie ein Heimspiel anfühlen. 2004 gastierte sie zum ersten Mal hier, damals noch in der Kultbox vor 300 Zuschauern. Ein Jahr später stand sie vor 2.700 Besuchern in der Big Box auf der Bühne, im Publikum viele kreischende Jugendliche, die sich um die besten Plätze in den ersten Reihen stritten.

    Funke springt nicht gleich über

    Doch die Fans sind mit Christina Stürmer erwachsen geworden. Erstaunlich viele Familien und Paare sind es, die bei ihrem siebten Auftritt in Kempten zu den neuen Songs wie „Seite an Seite“ oder „Ein Teil von mir“ schunkeln. Natürlich dürfen auch ihre Hits „Ich lebe“ und „Mama (ana ahabak)“ nicht fehlen, mit denen sie im Jahr 2003 nach ihrem zweiten Platz bei der Casting-Show Starmania in ihrem Heimatland Österreich den Durchbruch schaffte.

    Mit ihren Fans verbindet die Österreicherin auch im Allgäu ein herzliches Verhältnis.
    Mit ihren Fans verbindet die Österreicherin auch im Allgäu ein herzliches Verhältnis. Foto: Ralf Lienert

    Der Funke in der Big Box springt nicht sofort über - nicht zuletzt die vielen Sitzplätze sorgen dafür, dass die Besucher in den ersten 30 Minuten noch etwas verhalten sind. Doch Stürmer ist Profi genug, mit einem leichten Trick den Bann zu brechen. Beim Intro zu ihrem Gassenhauer „Nie genug“ verschwindet sie und taucht ganz oben bei den Sitzplätzen wieder auf. Während sie singt, macht sie Fotos mit den Fans, klatscht Kinderhände ab und bahnt sich ihren Weg durchs Publikum. Ein Star zum Anfassen - das wirkt.

    Anschub für die Karriere

    Es folgt eine Reihe an Hits von „Wir leben den Moment“ bis hin zu „Millionen Lichter“, ein Lied, das ihre Karriere 2013 nach zwei zuvor gefloppten Alben wieder ins Rollen gebracht hat. Unglaublich sympathisch kommt sie daher, schaut den Fans während der Songs direkt in die Augen, einen kurzen Texthänger lacht sie einfach weg.

    Musikalisch gibt es bei der Oberösterreicherin nichts zu mäkeln. Der Sound ist perfekt, das Zusammenspiel mit ihrer vierköpfigen Band harmoniert. Mit Tom Albrecht von der souveränen Vorband Soolo betritt dann ein alter Bekannter die Bühne. Mit ihm verbindet Stürmer eine lange Freundschaft, der Sänger hat einige Songs ihres Albums „Lebe lauter“ (2006) geschrieben.

    Mittlerweile schreibt sie die meisten ihrer Songs selbst, die Titel ihres neuen Albums sind emotionaler und ruhiger als die der Vorgängeralben. Die neue Intimität steht der Sängerin auch live wunderbar zu Gesicht - nicht zuletzt „Du fehlst hier“, das sie ihrer verstorbenen Großmutter widmet, entfaltet seine Wirkung durch den persönlichen Text.

    Und so gehen sicher einige Fans mit dem Gefühl nach Hause, an diesem Abend der sympathischen Sängerin ganz nah gekommen zu sein. Das Mama-Sein steht ihr in jedem Fall gut.

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