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Gemeinde Fuchstal gibt Millionen für "Riesenbatterie" aus

So groß wie zwei Schiffscontainer

Gemeinde Fuchstal gibt Millionen für "Riesenbatterie" aus

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    Vor der Messstation (links im Bild) werden die Container mit dem Batteriespeicher aufgestellt.
    Vor der Messstation (links im Bild) werden die Container mit dem Batteriespeicher aufgestellt. Foto: Andreas Hoehne

    Ein besonderer Moment war es zweifellos in der jüngsten Fuchstaler Gemeinderatssitzung im Ascher Haus der Begegnung. Doch er drohte zwischen der Behandlung von Bauanträgen und Wiederaufforstungen etwas unter zu gehen. Vergeben wurde ein Auftrag in einer Höhe von 2,05 Millionen Euro für einen Batteriespeicher einer Dimension, mit der, so Bürgermeister Erwin Karg, bislang keine andere Kommune zumindest in Bayern aufweisen könne.

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    Batterie in Fuchstal ist so groß wie zwei Schiffscontainer

    In der Batterie mit einer Leistung von fünf Megawatt können drei Millionen Kilowattstunden Windstrom gespeichert werden, dies ist mehr als beispielsweise in den Monaten Juli und August zusammen erzeugt werden. Der Batteriespeicher nimmt den Platz von zwei Schiffscontainern ein, verdeutlichte Karg die Ausmaße, und wird westlich des Wärmetopfs auf der vorbereiteten Fläche zwischen Mittelschule und Holzwerk aufgestellt.

    Gespeist wird er über die neun Kilometer lange Leitung von den vier Windkraftanlagen im Kingholz, die bereits im vergangenen Herbst verlegt worden war. Mit ihr erfolgt auch in Zeiten erhöhten Strombedarfs die Rückleitung in das Netz. Zusätzlich kann mit der „Power-to-Heat“-Anlage, für die der Auftrag in Höhe von 250.000 Euro bereits Ende Juni erteilt worden war, der Strom zur Wärmeerzeugung für das Fernwärmenetz genutzt werden.

    Ein Millionenprojekt für "Energiezukunft Fuchstal"

    Vergeben wurde der Auftrag für den Batteriespeicher an ein Unternehmen aus Feldkirchen bei München, das sich auf den Bau von Stromspeichern spezialisiert hat. Insgesamt habe man bei 13 Firmen angefragt, berichtete Karg, davon hätten neun ein Angebot abgegeben. Das Spektrum der Beträge reichte von 1,9 Millionen bis 3,9 Millionen Euro.

    Zum Zuge sei nicht die Firma mit dem niedrigsten Angebot gekommen, erklärte Karg hin. In der Ausschreibung war darauf hingewiesen worden, dass der Preis nur zu 30 Prozent in die Wertung einfließt, zu 70 Prozent aber der technische Wert, der unter anderem die Lebensdauer und die Sicherheit umfasst. Damit ist ein Großteil der Komponenten des 5,15 Millionen Projektes „Energiezukunft Fuchstal“ in Auftrag gegeben worden.

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    Umweltministerium fördert das Energieprojekt in Fuchstal

    Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages mit 3,85 Millionen Euro gefördert. Zur Bauausführung meinte Karg auf Nachfrage unserer Zeitung, dass man die Genehmigung der im Juni gestellten Bauanträge durch das Landratsamt abwarten müsse. Entscheidend sei dann, ob es die Witterung noch zulasse, die erforderlichen Bodenplatten zu betonieren.

    Der 16 Meter hohe Wärmespeicher, der aus Metallelementen mit einer inneren Isolierung besteht, könne auch bei kühlerem Wetter montiert werden. Auch für die Aufstellung der Batteriecontainer benötige man eine Bodenplatte. Zusätzlich wird auf dem Gelände ein 28 Meter langes und 14 Meter breites Betriebsgebäude aufgestellt, für das ebenfalls Ende Juni der Bauantrag gestellt worden war.

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