Uuuund hoch die Beine!
Bild: Dunja Schütterle
Uuuund hoch die Beine!
Bild: Dunja Schütterle
Das Fest im Rahmen des Kulturfestivals „Memminger Meile“ beschreibt Olga Grekhova– wie viele der Teilnehmer – als Gelegenheit, ihre Zugehörigkeit und Verankerung in Memmingen und zugleich ihre Kultur zum Ausdruck zu bringen. Ehe es auf die Bühne geht, bleibt noch etwas Zeit für ein Glas Tee. Er wird ebenso wie weitere landestypische Spezialitäten angeboten.
Mit Kulinarischem wollen auch die Teilnehmer am Stand von Portugal etwas von ihrem Heimatland und dessen Besonderheiten mit den Besuchern teilen: Während Olga Grekhova noch auf den Auftritt wartet, ist man so am Stand gegenüber schon schwer am Schwitzen.
Auf dem Grill liegen Sardinen und Sepien (Tintenfische), die von der Glut des Feuers ihre Bräunung erhalten. Immer wieder wenden die Grillmeister Joao und Manuel die Spezialitäten, deren Duft einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. „Zu den Sardinen reichen wir Brot als Beilage – Sepia gibt es mit Kartoffeln und Kichererbsen“, sagen zwei Frauen in T-Shirts mit portugiesischen Landesfarben, während sie Teller mit Speisen verteilen.
Neben Portugal und Russland bieten auch die Länder Italien, Griechenland, die Türkei, Spanien, Tunesien und Deutschland typische Speisen und Getränke an. Vielen Gästen steht die Qual der Wahl darüber ins Gesicht geschrieben, welches Land man denn nun süß oder herzhaft erkunden soll.
Als Weltbürger im Einsatz
Zuvor fungiert beim Startschuss des Festes um 10.30 Uhr Stadtoberhaupt Manfred Schilder denn auch nicht nur als Oberbürgermeister, sondern auch als Weltbürger, der mit dem Vorstand des Ausländerbeirats Commendatore Antonino Tortorici den „festen Meilen-Stein“ im Kultursommer eröffnet und das friedliche Miteinander und den Austausch zwischen den verschiedenen Nationen in der Stadt hochhält.
Die Veranstaltung sei ein klares Signal für den Stellenwert, welcher der Integration in der Maustadt beigemessen werde und was dadurch erreicht wurde, betont die italienische Europa-Abgeordnete Laura Garavini: „Memmingen hat den Willen, Integration zu schaffen und sie mit diesem Fest zu feiern.“ CSU-Landtagsabgeordneter Klaus Holetschek fügt hinzu: „Es wäre schön, wenn sich die Welt an diesem friedlichen Miteinander der Kulturen ein Beispiel nehmen würde“.
Durch das Programm führt Melis Polat, die Olga Grekhova und die sieben Tänzerinnen und Tänzer des „Roten Sarafan“ ankündigt. Die jüngsten Mitglieder, Sofie und Denis, sind aufgeregt, denn Augenblicke später ist es soweit: Sie singen auf Russisch ein Lied und tanzen. Zur Gruppe gehören ebenfalls Angelina und Viktoria, die einen traditionellen „Zigeunertanz“ zeigen. „Wir Russen halten unsere Kultur hoch, denn wir tanzen und singen gerne“, sagen beide, ehe sie genau das beweisen.