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Gestatten, ich bin die Klo-Putzfrau (an die leider keiner denkt)

Der heftigste FEWO-Job

Gestatten, ich bin die Klo-Putzfrau (an die leider keiner denkt)

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    Sie hält den Laden mit ihren Kolleginnen sauber: Dodu Cosmina arbeitet als Klo-Putzerin auf der Festwoche. Über 40 Putzfrauen sind laut Florian John von der Stadt Kempten beim Unternehmen Stadt Kempten Allgäu Service GmbH beschäftigt.
    Sie hält den Laden mit ihren Kolleginnen sauber: Dodu Cosmina arbeitet als Klo-Putzerin auf der Festwoche. Über 40 Putzfrauen sind laut Florian John von der Stadt Kempten beim Unternehmen Stadt Kempten Allgäu Service GmbH beschäftigt. Foto: Tobias Schuhwerk

    Sie sind die schmerzfreien Engel im Ekelzentrum der Festwoche. Tag und Nacht krempeln sie die Ärmel hoch, damit unsere FEWO nicht versumpft!

    "Manche verlieren total die Kontrolle. Dann ist alles verdreckt." Klo-Putzfrau Dodu Cosmina

    Doch einen Dank der Gäste bekommen die über 40 Klo-Putzfrauen nur selten zu hören. Im Gegenteil: Sie werden meist völlig vergessen, wenn betrunkene Gäste ihren Bedürfnissen in den 270 WCs und Urinalen buchstäblich freien Lauf lassen. Wird schon jemand aufwischen. "Vor allem am Abend ist es eine Katastrophe. Manche verlieren total die Kontrolle. Dann ist alles verdreckt", sagt Dodu kopfschüttelnd.

    Die gebürtige Rumänin arbeitet zum zweiten Mal als Klo-Putzfrau auf der Festwoche und versteht nicht, weshalb viele Besucher gerade am Abend mit jeder Mass ein gehöriges Maß an Anstand verlieren. Dann seien der Boden mit Kot und Erbrochenem beschichtet, die Türen mit Parolen beschmiert oder Teile der Inneneinrichtung demoliert. "Immer wieder macht jemand was kaputt. Wie kann man sich nur so gehen lassen", ärgert sich Dodu.

    Ohne die Putzfrauen würden die FEWO-Toiletten wohl schon bald im Dreck versinken.
    Ohne die Putzfrauen würden die FEWO-Toiletten wohl schon bald im Dreck versinken. Foto: Ralf Lienert (Archivfoto)

    Frauen im Rausch würden sich übrigens ähnlich unflätig benehmen wie Männer. "Da gibt es keinen Unterschied", sagt Dodu.

    Strümpfe, Unterhosen und Kondome

    Damit nicht genug: Es sei auch schon vorgekommen, dass ausgerechnet aus dem stillen Örtchen laute Brunftgeräusche drangen. Dodu erzählt, dass am nächsten Tag schon Unterhosen, Strümpfe und Kondome in den Toiletten-Kabinen gefunden wurden. Zum Leidwesen der fleißigen Frühschicht-Mitarbeiterinnen.

    Sie haben ab sechs Uhr alle Hände voll zu tun, damit bei der Öffnung der FEWO-Tore um 10 Uhr wieder alles blitzeblank ist. Um den Ekel zu verdrängen, denkt Dodu in solchen Momenten, was sie mit dem hart erarbeiteten Geld machen kann.

    Sie freut sich auf einen kleinen Urlaub in ihrer Heimat oder darüber, ihre Tochter im Studium mit ein paar Euro unterstützen zu können. 10 Euro bekomme sie pro Stunde. Trinkgeld gebe es nie. Die Klo-Putzfrauen gehen den meisten offenbar am A... vorbei.

    Dabei würde die FEWO ohne sie schon längst im Dreck versinken.

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