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Glosse: Dem Paradies so nah: Bayern ist das kinderfreundlichste Land

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Dem Paradies so nah: Bayern ist das kinderfreundlichste Land

Veronika Lintner
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    Die bayerische, weißblaue Fahne weht vor dem Panorama der Alpen, die hinter dem Kloster Andechs auf dem heiligen Berg in den blauen Himmel ragen. Alles super in Bayern, auch für Kinder und Familien. Oder?
    Die bayerische, weißblaue Fahne weht vor dem Panorama der Alpen, die hinter dem Kloster Andechs auf dem heiligen Berg in den blauen Himmel ragen. Alles super in Bayern, auch für Kinder und Familien. Oder? Foto: Peter Kneffel, dpa

    Gott mit dir, du Land der Bayern, denn du bist das Land, in dem das Glück aus allen Hähnen sprudelt – an guten Tagen Frankenwein, an sehr guten Oettinger. Du bist das Land, in dem schon pausbackige Volksschulkinder die Grammatik des Jodelns lernen – „dö dudl dö“, Futur bei Sonnenaufgang. Du bist das Land, in dem sich die Gemsen am Watzmann beide Vorderhufe zwischen die Zähnchen klemmen – um ein „Prosit der Gemütlichkeit“ ins Tal zu pfeifen. „Wir sind die Vorstufe zum Paradies“, sprach Horst Seehofer, Ex-Ministerpräsident im Vorstufen-Paradies.

    Laut Ifo-Institut ist Bayern besonders familienfreundlich - aber stimmt das?

    Ach, dieses bayerische Selbstbewusstsein! Und jetzt belegt auch noch eine neue Studie das schöne Bild: Im Vergleich aller deutschen Bundesländer ist Bayern ... am familien- und kinderfreundlichsten! Das Ifo-Institut hat dazu Daten ausgewertet und Menschen im ganzen Land nach ihrem Wohlbefinden am Wohnort befragt. Kategorien: Wirtschaft, Freizeit, Umwelt, Bildung und mehr. Auf einer Skala von null bis eins erzielt da Bayern 0,56. Spitzenwert.

    Aber Moment, dieser Bierdeckel hat doch eine Kehrseite? Kennen wir nicht auch das etwas andere Klischee der Bayern? Stammtisch-Grantler, die in ihre Schnauzbärte brummen. Und München wurde letztens in einer Umfrage unter Auswanderern sogar zur unfreundlichsten Stadt der Welt gekürt. Ach, G’schichten aus dem Paulanergarten! Wird ein Kind zum Beispiel sehr frech, dann lächelt der Bayer nur milde und nennt es liebevoll „Gwatschblatschal“ (Quatschmäulchen), oder „Sparifankerl“ (Teufelein). Oder nach Gerhard Polt „Hundskrippl“, was hier aus Kinderfreundlichkeit unübersetzt bleibt. Denn wie schon ein Kaiser der Bayern, also des FC Bayern wusste: „Der liebe Gott freut sich über jedes Kind.“

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