Zugegeben, ich habe schon gedacht, jetzt ist einer von den beiden gestorben. Die Queen herself oder ihr Mann, der Philip. Oder vielleicht dass Enkel Harry wieder volltrunken und ohne Hosen in Las Vegas fotografiert worden ist und es hat nicht geklappt, den royalen Ausrutscher Ed Sheeran anzuhängen. Oder dass die Windsors dem Trump nicht guten Tag sagen wollen, wenn der bald nach England kommt. Jedenfalls war ich echt neugierig, was denn dieses „Emergency Meeting“ bedeutet, zu dem die Royal Family nach London gerufen hat.

Mit mir flatterten Zehntausende ganz aufgeregt auf Twitter mit. Und jetzt ist es also raus: Prinz Philip zieht sich zurück. Mit bald 96 Jahren und nach gut 22.200 öffentlichen Auftritten seit 1952 lässt es der Duke of Edinburgh nun ruhiger angehen. Sei es ihm vergönnt. Hätte England mehr so fleißige Gastarbeiter wie ihn, das Land stünde ganz anders da. Das aber nur am Rande. Den Duke werde ich nicht nur im Gedächtnis behalten, weil er auch immer lieber hinter seiner Frau läuft als vor ihr oder weil er Jahrzehnte als Präsident des World Wildlife Fund for Nature sehr aktiv war.
Nein, ganz ehrlich, vermissen werde ich seine Königliche Hoheit, weil er es wie kein anderer verstanden hat, ungeniert und unbekümmert von Fettnapf zu Fettnapf zu schreiten.
Anbei also ein paar Bonmots von Lord Lästermaul:
„Guten Tag, Herr Reichskanzler!“
1997 zu Helmuth Kohl während der Hannover-Messe
„Wenn Ihr zu lange hierbleibt, kriegt Ihr auch Schlitzaugen.“
1996 in Peking zu britischen Studenten
„Lange können Sie noch nicht hier sein. Sonst hätten Sie auch so einen Schweinebauch wie die anderen. Bei dem fetten Gulasch hier.“
1993 zu einem Briten in Ungarn
"Die Philippinen müssen halb leer sein – Ihr seid alle hier in unseren Krankenhäusern."
2013 zu einer philippinischen Krankenschwester in London
"Heute Abend sind aber viele von Ihrer Familie da.“
2009 zum indischen Geschäftsmanns Atul Pate während eines Empfangs für hunderte Angehörige der indischen Gemeinde in Großbritannien
„Schaut euch diese Holländer an! Haben sie nicht Gesichter wie Hintern?“
1997, Staatsbesuch in den Niederlanden
„Was für ein grauenhafter Anblick!“
1995 über Queen und Tochter Anne in einer offenen Kutsche
„Kein Wunder, dass Ihr nichts hört. Ihr steht zu nahe an der Musikanlage!“
1999 zu einer Gruppe gehörloser Jugendlicher
„Oh, der Gallenstein eines Affen!“
1978 auf einer Ausstellung über eine Plastik von Henry Moore
"Ich dachte, orientalische Frauen sitzen den ganzen Tag nur rum, rauchen Wasserpfeife und essen Süßigkeiten."
2008 zu einer Gruppe Bauchtänzerinnen
"Werfen Sie noch Speere?"
2002 zu einem australischen Ureinwohner
„Den muss ein Inder zusammengesetzt haben.“
2000, bei einem Fabrikbesuch vor einem provisorisch angebrachten Schaltkasten
"Sie sind also nicht gegessen worden?"
1998 zu einem britischen Studenten, der zu Fuß Papua-Neuguinea durchquert hatte
„Frauen eignen sich für stumpfsinnige Tätigkeiten. Die können arbeiten, ohne zu denken.“
In den 1980ern auf einer Tagung
„Wenn etwas vier Beine hat und ist kein Stuhl, wenn etwas Flügel hat und ist kein Flugzeug, wenn etwas schwimmt und kein U-Boot ist – dann essen es die Kantonesen!“
1985 auf einer WWF-Gala
„Gurgeln Sie mit Kieselsteinen?“
1988 zu „Tiger“ Tom Jones
„Halt den Mund, sonst kannst Du zu Fuß gehen.“
1993 zur Queen, als die sich über seinen Fahrstil beschwerte
„England ist schmutzig, stinkend und völlig überbevölkert.“
1990 vor englischen Unternehmern
„Meine Frau furzt wie ein Pferd!“
1992 bekamen dies Höflinge nach einer Kutschfahrt zu hören
"Wenn an der Nordostküste von Norfolk - auf der Hauptroute der Zugvögel nach Skandinavien - riesige Windkraftwerke gebaut werden, fliegen die Enten dann in Scheiben zu uns zurück?"
Im Juni 2005 auf einer Veranstaltung der "Royal Society of Arts" zum Klimawandel.
"Londons Problem sind die Touristen. Sie verstopfen die Straßen. Wenn wir den Tourismus stoppen könnten, könnten wir die Staus verhindern."
Im Juli 2002 zur Eröffnung der neuen City Hall in London.
"Wenn Sie so viel reisen wie wir, schätzen Sie es, dass die Flugzeuge um so vieles bequemer geworden sind. Außer Sie reisen in der sogenannten Economy Class, was grässlich klingt."
Kommentar auf einer Veranstaltung der "Aircraft Research Association" im Mai 2002 während der Reisen der Königin zu ihrem 50. Kronjubiläum.
"Sie sehen aus, als wären Sie fertig fürs Bett!"
Zum nigerianischen Präsident, der in traditionellen Gewändern gekleidet ist
"Ihr seht aus wie Draculas Töchter."
Im Oktober 1998 im Gespräch mit Schülerinnen der Queen-Anne's-Schule in Reading, die blutrote Uniformen tragen.
"Wenn ein Cricketspieler plötzlich in eine Schule rennt und viele Leute mit seinem Schläger totschlägt, was für ihn ein leichtes wäre: Würde man dann Cricketschläger verbieten?"
Beitrag zur Debatte um ein Schusswaffenverbot nach dem Massaker in der Dunblane-Grundschule im März 1996, bei dem 16 Schüler und ein Lehrer von einem Amokläufer erschossen wurden.
"Ich würde gerne nach Russland reisen, auch wenn diese Bastarde meine halbe Familie umgebracht haben."
Im Dezember 1967 auf die Frage, ob er die Sowjetunion bereisen würde, um den Kalten Krieg zu entschärfen.
"Wie halten Sie die Eingeborenen hier lange genug vom Saufen ab, so daß sie die Fahrprüfung bestehen?"
Frage an den Fahrlehrer Robert Drummond im schottischen Oban im August 1995.
"Früher liefen keine Therapeuten herum, die sich nach jedem Schuss mit dem Gewehr erkundigten, ob man auch in Ordnung sei. Man hat einfach weitergemacht."
In einem Fernsehbeitrag 1995 über den 50. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie. Philip äußerte sich zum Thema "Moderne Stressbewältigung für Soldaten".
"Stammen nicht die meisten von Ihnen von Piraten ab?"
Frage an den Museumskurator William Tennent auf den Kaimaninseln in der Karibik im Dezember 1994.
"Es tut mir leid, aber ich habe den Sinn Ihrer Rede nicht verstanden. Könnten Sie sie noch einmal wiederholen?"
Im Jahr 1956 nach einer drei Minuten langen Rede eines Unternehmenschefs auf der "Duke-of-Edinburgh-Konferenz" über die soziale Verantwortung der Industrie.
"Ach ja, wir haben dieses Problem in unserer Familie auch."
Philip trifft 1954 in Australien ein Ehepaar, das ihm als Mister und Doktor Robinson vorgestellt wird. Der Ehemann erklärt: "Meine Frau hat einen Doktor in Philosophie und ist viel wichtiger als ich."
"Wo hast du diesen Hut her?"
Zu seiner Frau nach der Krönungszeremonie am 2. Juni 1953.
"Sorry, aber ich habe eine Verabredung mit dem Erzbischof von Canterbury."
Am 19. November 1947, einen Tag vor seiner Hochzeit, stoppt ein Polizist Philip im Auto nahe Buckingham Palace, weil er zu schnell gefahren ist.
"Genau wie bei mir."
Prinz Philip fragte 1947 kurz nach der Verlobung mit der damaligen Thronfolgerin Prinzessin Elizabeth einen Bahnarbeiter auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung nach dessen Aufstiegschancen und bekam als Antwort: "Ach, da müsste schon mein Boss sterben."