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"Griaß Di, i bin der Bier-Bote!" Allgäuer mit mobilem Getränkeservice auf Erfolgskurs

Sein Business rollt

"Griaß Di, i bin der Bier-Bote!" Allgäuer mit mobilem Getränkeservice auf Erfolgskurs

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    Anpacken, damit andere feiern: Dennis Sonnenburg aus Kempten fährt Getränke und Snacks zu seinen Kunden.
    Anpacken, damit andere feiern: Dennis Sonnenburg aus Kempten fährt Getränke und Snacks zu seinen Kunden. Foto: Tobias Schuhwerk

    Dieser Moment crasht jede Party: Alle feiern, doch plötzlich wird das Bier knapp! Die meisten haben diese Situation wohl schon einmal erlebt; Dennis Sonnenburg hat ein Geschäft daraus gemacht.

    Der 31-jährige Einzelhandelskaufmann, der jahrelang in einem Getränkehandel arbeitete, gründete vor drei Jahren sein eigenes Business. Mit seinem mobilen Lieferservice "Alkoline" fährt er montags bis samstags bis tief in die Nacht Getränke und Snacks in Kempten und Umgebung aus. Pro Abend beliefert er bis zu 40 Kunden. "Das Geschäft brummt. Mittlerweile kennen mich viele Leute. Die einen freuen sich, weil ich ihnen die Feier rette, die anderen darüber, dass ich ihnen die Bierkiste in den fünften Stock trage", sagt der Bier-Bote mit dem schwarz-gelben Transporter.

    Coole Snacks und Drinks: In seinen Transporter hat Dennis ein Kühlfach installiert.
    Coole Snacks und Drinks: In seinen Transporter hat Dennis ein Kühlfach installiert. Foto: Schuhwerk

    Ganz so leicht war der Weg freilich nicht immer. Gerade am Anfang erlebte Dennis Sonnenburg buchstäblich eine "Durststrecke": "Da war ich schon froh, wenn pro Woche drei Leute angerufen haben." Seinen Bekanntheitsgrad steigerte er mit Flyern, einem Internet-Shop und durch Qualität. In seinem Transporter hat er ein Kühlfach installiert: "Bei mir kommen die Getränke immer frisch gekühlt und ein Essen muss man auch nicht bestellen", sagt er mit Blick auf die zahlreichen Pizza- oder Asia-Lieferdienste. Ab einem Bestellwert von 15 Euro düst Dennis Sonnenburg los. Auch antialkoholische Getränke und Snacks werden bei ihm gebucht. "Oft hatten die Kunden keine Zeit nach der Arbeit noch einzukaufen, dann bring ich Fruchtsäfte, Chips und Schokoriegel für den Netflix-Abend auf der Couch vorbei."

    Vergleichbare Angebote zum rollenden Getränke-Lieferservice gibt es bereits in Großstädten. Mittlerweile hat sich das Business auch in Kempten etabliert. Dennis Sonnenburg will einen größeren Keller zur Lagerung anmieten - und denkt über den Einsatz eines zweiten Transporters nach. So sehr er darauf bedacht ist, die Wünsche seiner Kunden zu erfüllen, so klar zieht er seine Grenzen. "Wenn ein Jugendlicher Bier bestellt, dann lass ich mir an der Haustür seinen Ausweis zeigen. Es kam schon vor, dass er unter 16 Jahre ist. Dann bekommt er entweder nur Saft oder ich lasse mir die Anfahrtskosten zahlen und bin wieder weg." Auch bei einem weiteren Klientel fährt er mit "Alkoline" eine klare Linie: "Ich hatte schon Alkoholiker, die mich ständig buchen wollten und auch normal zahlten. Trotzdem bin ich nicht mehr hingefahren und hab ihnen das auch erklärt: Ich möchte nicht daran beteiligt sein, wie sie ihre Gesundheit zerstören."

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