Grippe-Impfstoff: Debatte um Staatsvorrat - Kritik von Ärztekammer
Soll der Freistaat Grippeimpfstoffe horten oder nicht? Die Debatte um den Vorrat geht weiter. Kritik kommt von der Bayerischen Landesärztekammer.
Bild: Felix Kästle, dpa (Symbolbild?
Soll der Freistaat Grippeimpfstoffe horten oder nicht? Die Debatte um den Vorrat geht weiter. Kritik kommt von der Bayerischen Landesärztekammer.
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Patienten warten auf Grippe-Impfstoff, dabei hat der Freistaat Hunderttausende Dosen auf Lager. Das sorgt für Kritik - Die Staatsregierung hält dagegen.
dpa
16.11.2020 | Stand: 16:25 Uhr
Die Debatte um den bayerischen Vorrat von mehr als einer halben Million Grippe-Impfdosen geht weiter. Der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Gerald Quitterer, kritisierte das Vorgehen der Staatsregierung. "Es kann nicht sein, dass die Bayerische Staatsregierung zum Impfstofflager wird und dass auf diese Weise Grippeimpfstoff nicht in den sonst üblichen Vertrieb gelangt und damit der Ärzteschaft nicht zur Verfügung steht", sagte Quitterer am Montag.
Das Gesundheitsministerium wies die Kritik zurück. Der Freistaat habe die 550.000 Grippe-Impfdosen zusätzlich gekauft, als die Ärzte ihre Bestellungen bereits getätigt hatten, betonte eine Sprecherin. "Dadurch haben wir es geschafft, dass zusätzlicher Impfstoff für die bayerischen Bürgerinnen und Bürger in großer Menge zur Verfügung steht - und das kann niemand ernsthaft kritisieren. Der Impfstoff wurde ja gerade für den Fall beschafft, dass es zu einer Knappheit bei Grippeimpfstoffen kommt."
Laut Ärzteschaft ist aber der Impfstoff schon knapp. "Wir müssen Patientinnen und Patienten vertrösten, während Impfstoff zur Reserve gelagert wird, was immer man unter Reserve verstehen mag, wenn die Knappheit in unseren Praxen schon offensichtlich ist", sagte Quitterer. "Seit Wochen warnen wir, dass der vorbestellte Grippeimpfstoff bereits verimpft ist beziehungsweise knapp wird und wir am Markt keinen Nachschub mehr erhalten." Bereits der Bayerische Ärztetag habe Anfang Oktober auf die Problematik aufmerksam gemacht - und auf die Impfappelle von Gesundheitspolitikern verwiesen. Auch das bayerische Gesundheitsministerium habe zur Impfung aufgerufen.
Die Ministeriumssprecherin verwies darauf, dass die Grippe-Impfsaison noch in vollem Gange sei. Die Auslieferung weiterer Impfdosen in Bayern laufe noch und sei keineswegs abgeschlossen. "Der Prozess, dass die Grippeimpfstoffe nicht auf einmal ausgeliefert werden, sondern sich die Auslieferung schrittweise über den Herbst und auch den Winter erstreckt, ist durchaus üblich. Auch in den vergangenen Jahren wurde ebenso verfahren."
Bilderstrecke
Das sind die typischen Symptome einer Grippe
Mit Beginn der kalten Jahreszeit nimmt auch die Gefahr an einer Grippe zu erkranken wieder zu. In der Regel halten die Symptome fünf bis sieben Tage an. Wie sich eine Grippe, auch Influenza genannt, bemerkbar macht, zeigt die Bildergalerie.
Bild: Christin Klose/dpa (Symbolbild)
Mit Beginn der kalten Jahreszeit nimmt auch die Gefahr an einer Grippe zu erkranken wieder zu. In der Regel halten die Symptome fünf bis sieben Tage an. Wie sich eine Grippe, auch Influenza genannt, bemerkbar macht, zeigt die Bildergalerie.
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Ein typisches Symptom einer Grippe ist hohes Fieber über 39 Grad.
Bild: Christin Klose, dpa (Symbolbild)
Ein typisches Symptom einer Grippe ist hohes Fieber über 39 Grad.
Bild: Christin Klose, dpa (Symbolbild)
Gemeinsam mit dem Fieber stellt sich meist auch der Schüttelfrost ein. Er ist ein weiteres unangenehmes Symptom einer Grippe.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa (Symbolbild)
Gemeinsam mit dem Fieber stellt sich meist auch der Schüttelfrost ein. Er ist ein weiteres unangenehmes Symptom einer Grippe.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa (Symbolbild)
Nicht selten klagen Erkrankte bei einer Grippe auch über Schweißausbrüche.
Bild: Wan Xiang/dpa (Symbolbild)
Nicht selten klagen Erkrankte bei einer Grippe auch über Schweißausbrüche.
Bild: Wan Xiang/dpa (Symbolbild)
Einige Menschen fühlen sich generell schwach, wenn sie sich eine Grippe eingefangen haben.
Bild: Christin Klose/dpa (Symbolbild)
Einige Menschen fühlen sich generell schwach, wenn sie sich eine Grippe eingefangen haben.
Bild: Christin Klose/dpa (Symbolbild)
Typisch für eine Grippe sind auch Muskelschmerzen.
Bild: Christin Klose/dpa (Symbolbild)
Typisch für eine Grippe sind auch Muskelschmerzen.
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Neben den Muskeln schmerzt bei einigen Erkrankten auch der Kopf. Fiese Kopfschmerzen gelten somit auch als typisches Symptom einer Grippe.
Bild: Andrea Warnecke/dpa (Symbolbild)
Neben den Muskeln schmerzt bei einigen Erkrankten auch der Kopf. Fiese Kopfschmerzen gelten somit auch als typisches Symptom einer Grippe.
Bild: Andrea Warnecke/dpa (Symbolbild)
Zu guter Letzt haben Grippe-Patienten oftmals auch mit Halsschmerzen zu kämpfen. Bei manchen stellt sich nach ein paar Tagen zudem noch ein trockener Husten ein.
Bild: Christin Klose/dpa (Symbolbild)
Zu guter Letzt haben Grippe-Patienten oftmals auch mit Halsschmerzen zu kämpfen. Bei manchen stellt sich nach ein paar Tagen zudem noch ein trockener Husten ein.
Bild: Christin Klose/dpa (Symbolbild)
Am Wochenende war bekannt geworden, dass der Freistaat 550.000 Grippe-Impfdosen als Reserve angeschafft hat, die derzeit noch auf Lager liegen. Laut Gesundheitsministerium wird nun die Verteilung geklärt. Seit dem vergangenen Mittwoch laufe über die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) eine Abfrage bei den Ärzten, wie viele Grippe-Impfstoff-Dosen sie noch für ihre Patienten benötigten.