Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Großprojekt am Buxheimer Weiher geplant

Hotel und Seniorenresidenz

Großprojekt am Buxheimer Weiher geplant

    • |
    • |
    Das Hotels Weiherhaus und die Alte Mühle am Buxheimer Weiher sollen saniert und erweitert werden. Das hofft zumindest eine Memminger Firma, die nun eine Bauvoranfrage gestellt hat.
    Das Hotels Weiherhaus und die Alte Mühle am Buxheimer Weiher sollen saniert und erweitert werden. Das hofft zumindest eine Memminger Firma, die nun eine Bauvoranfrage gestellt hat. Foto: Armin Schmid

    Die erste Bauvoranfrage wurde nun im Gemeinderat vorgestellt. Das Gremium fasste aber noch keinen Beschluss. Denn nun sollen erst einmal offene Fragen zum Flächennutzungsplan und die räumliche Zuordnung der Bauvorhaben geklärt werden.

    Investor Andreas Müller von der Firma Müller Wohn- und Gewerbebau erklärte nach der Sitzung auf Anfrage: „Wir wollen am Buxheimer Weiher etwas Nachhaltiges entwickeln, dabei aber nichts übers Knie brechen. Denn wir sind uns unserer Verantwortung bewusst“ Das Projekt befinde sich noch in einem sehr frühen Stadium. „Wir wollen alles sauber analysieren und zusammen mit dem Gemeinderat entwickeln.“ Wichtig sei für ihn, betonte Müller, jetzt erste Impulse zu setzen und zu signalisieren, dass „der Stillstand beendet wird, dass Bewegung reinkommt und deutlich wird, dass dort etwas vorangeht“.

    Vorhaben skizziert

    Bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates wurde das Vorhaben unter anderem wie folgt skizziert: Im Prinzip sollen auf dem weitläufigen Weiherhaus-Areal ein großes und modernes Hotel, eine Seniorenresidenz und ein Wohngebäude entstehen. Obwohl das Weiherhaus baulich in keinem guten Zustand sei, soll das Gebäude erhalten, saniert und ausgebaut werden. Das Gebäude stehe allerdings nicht unter Denkmalschutz. „Das ist eine sehr große Chance für Buxheim“, meinte Planer Roman Schäfler mit Blick darauf, dass das ortsbildprägende Gebäude erhalten bleibe. Derzeit verfüge das Hotel über sechs Doppel- und zwei Einzelzimmer. Die letzte Modernisierung fand 1985 statt.

    Für einen wirtschaftlichen Betrieb seien rund 50 Hotelzimmer erforderlich, erklärte der Planer. Die Gaststätte habe Charme und solle weitestgehend erhalten bleiben. Die Attraktivität des Standorts soll nach Auffassung des Planers auch durch eine Seniorenresidenz erhöht werden. Zwei neue Wohngebäude sollen bedarfsorientierte und barrierefreie Seniorenwohnungen mit Anbindung an das Hotel beinhalten. Geplant sei, dass die Senioren bei Bedarf alle Hoteleinrichtungen mitbenutzen beziehungsweise buchen könnten. Ein eingeschossiger Anbau soll als Wintergarten dienen. Im diesem Anbau sollen vorwiegend Seminare oder Konferenzen stattfinden.

    Unter dem Tagesordnungspunkt „Formlose Bauvoranfrage“ wurde auch die Planung für das moderne Hotels vorgestellt: Demzufolge soll es dort künftig einen Wellnessbereich mit Sauna, Pool sowie einen Ruhe- und einen Fitnessbereich geben. Die bestehende Mühle soll wegen der schlechten Bausubstanz bis auf das Untergeschoss abgetragen und im gleichen Stil wiederaufgebaut werden. „Denkmalschutzwürdige Bausubstanz“ ist nach Angaben von Planer Schäfler im Mühlengebäude nicht vorhanden. Damit genügend Parkplätze zur Verfügung stehen, soll unter der Seniorenresidenz auch eine Tiefgarage mit 50 Stellplätzen entstehen. Im Außenbereich soll eine parkähnliche Anlage entstehen. Dafür soll der Bach verlegt und verbreitert werden.

    Gremium diskutiert

    Der dritte Baustein der vorgelegten Planung ist ein Wohngebäude mit sechs Wohneinheiten, das im Bereich des Ziegelstadelwegs entstehen soll. Auch darunter ist eine Tiefgarage mit 14 Stellplätzen geplant. Die Eigentumswohnungen sollen verkauft werden. Das Hotel und die Residenz bleiben im Besitz der Firma Müller.

    Der Buxheimer Gemeinderat hat zwar noch keinen Beschluss über das geplante Großprojekt am Buxheimer Weiher gefasst. Das Gremium diskutierte bei seiner jüngsten Sitzung aber ausführlich darüber. Ratsmitglied Helmut Zettler meinte, dass es sich um eine „moderne Planung mit entsprechenden Dachformen handelt, die den Gedanken des Kartäuserdorfes nicht ausreichend widerspiegelt“. Zettler meinte, dass man auch am See den Charakter des „Kartäuserdorfs Buxheim“ erkennen sollte.

    Gemeinderat Andreas Ruepp betonte, dass er mit den in die Hangkante eingebetteten Flachdächern sehr gut leben könne. „Da muss man tief durchatmen“, sagte hingegen sein Kollege Dr. Klaus Rüßmann im Hinblick auf die „tiefgreifenden Veränderungen“. Rüßmann meinte, dass man sich Zeit nehmen sollte und das Gesamtbild des Weiherbereichs in die Überlegungen mit einbeziehen sollte.

    Rätin Birgit Miller bekräftigte, dass sie das Gesamtvorhaben in die drei Einzelvorhaben gesplittet haben möchte, um eine getrennte Betrachtung und Abstimmung zu ermöglichen. Die Seniorenresidenz beinhalte „schöne Luxuswohnungen, die aber nicht zum Seniorenkonzept der Gemeinde passen“.

    Bürgermeister Werner Birkle meinte, dass es sich bei dem Vorhaben um eine „sehr positive Weiterentwicklung für Buxheim“ handle. Probleme sieht Zweiter Bürgermeister Norbert Romert im Flächennutzungsplan, der eine Teilfläche als Naherholungsfläche ausweise. Auch die bauliche Zuordnung sei noch nicht klar. Der Bürgermeister fasste dahingehend zusammen, dass der Gemeinde dem ganzen Projekt und insbesondere dem Hotel nicht abgeneigt gegenübersteht. Einen Beschluss fasste das Ratsgremium jedoch nicht. Birgit Miller betonte, dass „dringender Bedarf für eine interne Sitzung“ bestehe.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden