Eine schlechte Nachricht für all jene Westallgäuer, die in den vergangenen Jahren zu den Feuerwerken von Waldemar Stiefenhofer gepilgert sind: Heuer fällt es aus. Das hat der Pyrotechniker auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt. Teilweise über 1.500 Besucher hatten das Feuerwerk in den vergangenen Jahren in Lindenberg, Weiler, Scheidegg und Röthenbach erlebt. Für den diesjährigen Jahreswechsel hat Stiefenhofer aber keine Kommune als Partner gefunden – „und ohne die geht es nicht“.
Angefangen hatte alles vor rund 15 Jahren auf der Wiese hinter seinem Haus. Damals hat Stiefenhofer ein erstes Feuerwerk für seine Silvestergäste steigen lassen. 30 Zuschauer hatte er. Ein Jahr später waren es 50, noch einmal ein Jahr später 500. Denn es hatte sich in Lindenberg bald herumgesprochen, dass Stiefenhofers Feuerwerk etwas Besonderes ist. Aufeinander abgestimmte Fontänen und Raketen, Bollerschläge und Musik hatten so viele Zuschauer angelockt, dass die Zufahrt zum nahen Krankenhaus nicht mehr gewährleistet war. „Da war mir klar, dass das so nicht mehr geht“, sagt Stiefenhofer.
Zwei Termine gibt es
Obwohl es erst 2017 wieder ein großes Silvesterfeuerwerk gibt, müssen die Westallgäuer nicht ganz so lange warten, bis sie die Farb- und Knalleffekte von Waldemar Stiefenhofer wieder erleben können: Seine Teilnahme bei der Veranstaltung „Feuer & Eis“ der Feuerwehr Weiler am 21. Januar auf dem Kirchplatz sei so gut wie fix, sagt er. Zudem sei er wieder beim Rathaussturm der „Wilden Wiebr“ in Lindenberg am Gumpigen Donnerstag (23. Februar) dabei.
So wurde das Feuerwerk in den Stadtpark verlegt – doch hier hatte bald die Stadt Sicherheitsbedenken. In der Folge wurden sich Stiefenhofer und die Stadt nicht mehr einig. Erst 2010 gab es wieder ein Feuerwerk in Lindenberg. Aber kaum jemand hat etwas davon gesehen. Doch kann sich Jeder, der dabei war, dennoch daran erinnern: Dichter Nebel ermöglichte keine fünf Meter Sichtweite.

2011 in Röthenbach hatte Stiefenhofer mehr Glück und läutete dort ebenfalls ein Jubiläumsjahr ein: Die Argentalgemeinde feierte ihr 1150-jähriges Bestehen. 2012 bestimmte Dauerregen den Aufbau und das Feuerwerk am Kurhaus in Scheidegg. 2013 schließlich stieg das Feuerwerk in Weiler, 2014 zum Stadtjubiläum in Lindenberg, 2015 erneut in Scheidegg und 2016 wieder in Röthenbach. Schon damals kam das Feuerwerk erst kurzfristig zustande.
Kommunen winken ab
Heuer fragte Stiefenhofer frühzeitig bei zahlreichen Kommunen im Westallgäu an. Denn ohne einen solchen Partner gehe es nicht. Das betreffe nicht nur die Kosten, stellt Stiefenhofer fest. Auch brauche er die Unterstützung eines Bauhofes und der Feuerwehr. Doch Interesse an einer Kooperation hat niemand bekundet. Dass ihn das zunächst enttäuscht hat, gibt Stiefenhofer zu. Inzwischen sieht er es positiv: „So kann ich auch mal wieder etwas für mich machen.“ Im kleinen, privaten Rahmen werde es ein Feuerwerk geben. Wo, das verrät Stiefenhofer nicht. „Den Garten von damals gibt es nicht mehr“, fügt er an.
Wie es aussieht, bleibt es aber bei einer einmaligen Pause. Schon zum Jahreswechsel 2017/18 soll es wieder ein Stiefenhofer-Feuerwerk geben – dann wieder in Scheidegg. Dort sei das Interesse groß. Nicht zuletzt auch Urlauber, die den Jahreswechsel in Scheidegg verbringen, interessieren sich für die Veranstaltung. Aber: „Für heuer war es zu spät.“ Denn in der Marktgemeinde muss ein neuer, geeigneter Platz gefunden werden. Zuletzt hatte Stiefenhofer seine Raketen und Fontänen hinter dem Kurhaus in den nächtlichen Himmel geschossen. Dort wird derzeit allerdings ein gebaut.