Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

"Hier wurde mein Wohnwagen geklaut...! Vielen Dank an alle Allgäuer, die bei der Suche helfen"

Riesen-Resonanz auf Aufruf

"Hier wurde mein Wohnwagen geklaut...! Vielen Dank an alle Allgäuer, die bei der Suche helfen"

    • |
    • |
    Gerrit Heukelbach zeigt es an: In der Ignaz-Kiechle-Straße in Kempten wurde ihm sein geliebter Wohnwagen gestohlen. Tausende von Allgäuern helfen bei der Suche, seit sein Bruder einen entsprechenden Post auf Facebook veröffentlichte.
    Gerrit Heukelbach zeigt es an: In der Ignaz-Kiechle-Straße in Kempten wurde ihm sein geliebter Wohnwagen gestohlen. Tausende von Allgäuern helfen bei der Suche, seit sein Bruder einen entsprechenden Post auf Facebook veröffentlichte. Foto: Schuhwerk, Montage: Uhlemayr

    Gerrit Heukelbach traute seinen Augen nicht, als er am Montag zur Ignaz-Kiechle-Straße in Kempten fuhr. Nahe der Auffahrt zur A7 hatte er seinen Wohnwagen geparkt. Von dort aus wollte der Weitnauer mit seiner Familie in einen Kurz-Urlaub nach Lörrach aufbrechen, um dort seinen 40. Geburtstag zu feiern. Doch statt seines geliebten Caravan Tabbert mit Kennzeichen "OA-H 655" fand er gähnende Leere vor.

    Ein Bild aus glücklichen Urlaubstagen: Die Heukelbachs waren mit ihrem Caravan auf vielen Touren unterwegs.
    Ein Bild aus glücklichen Urlaubstagen: Die Heukelbachs waren mit ihrem Caravan auf vielen Touren unterwegs. Foto: Heukelbach

    "Ich kann das immer noch nicht glauben, dass jemand dieses Schiff einfach so klaut", sagt er noch Tage später fassungslos. Den zehn Jahre alten Tandemachser hatte er wie immer mehrfach gesichert. Doch das hielt die offenbar fachkundigen Diebe nicht davon ab, das XXL-Gefährt mit Küchenzeile, Schlafabteil und Dusche vermutlich in der Nacht zum Montag zu entwenden. Sie kuppelten ihn an ein anderen Fahrzeug - und brausten auf und davon!

    Den Schaden beziffert Gerrit Heukelbach auf 12.000 Euro. Nicht beziffert werden kann der immaterielle Wert: "Wir haben viele Urlaube darin verbracht und den Caravan immer gepflegt. Der ist top in Schuss", sagt Heukelbach. Nachdem er den Diebstahl bei der Polizei gemeldet hatte, veröffentlichte seinen Bruder Tobias zudem einen Aufruf auf Facebook, den er an diverse FB-Gruppen schickte. Überschrift:

    "!!DRINGEND!! Hallo liebe Allgäuer, ich benötige SEHR dringend Eure Hilfe..." Im Weiteren folgten Details zur Tat und zum Wohnwagen. Was dann geschah, überraschte die Brüder im positiven Sinne. Der Post verbreitete sich wie ein Lauffeuer und wurde bereits über 1500 Mal geteilt! Damit erreichte die Nachricht zigtausende Facebook-Nutzer. Einen Einblick in die Reaktionen gibt dieser Screenshot:

    undefined

    Teils wurde von den Usern auch empfohlen, derzeit beim Kauf eines gebrauchten Caravan Tabbert nvorsichtig zu sein. Auch sarkastische Sprüche blieben nicht aus: "Vermutlich steht er jetzt in Rumänie", lautete einer der Kommentare. Gerrit Heukelbach vermutet eine Bande als Drahtzieher des Diebstahls. Entsprechende Fälle sind nicht neu (von einem besonders dreisten aus dem Rheinland liest Du hier).

    Deshalb warnt der Geschädigte: "Leute passt auf Euer Hab und Gut ganz scharf auf. Auch im Allgäu muss man mittlerweile mit allem rechnen!"

    Der Unterschied zu anderen Regionen ist aber offenbar die enorme Hilfsbereitschaft. Gerrits Bruder, der in NRW lebt, ist jedenfalls erstaunt über die Riesen-Resonanz auf Facebook: "Ich glaube, das hätte es in anderen Landstrichen in dieser Form nicht gegeben." Die Brüder geben die Hoffnung auf einen Fahndungserfolg nicht auf.

    Mut macht ein Beispiel aus Donauwörth. Dort wurde einem Geschäftsmann vor einem halben Jahr ein großer Laster vom Betriebsgelände gestohlen. "Den seh ich nie wieder", dachte der Besitzer. Doch schon zwei Wochen später meldete sich die Polizei bei ihm: Der LKW wurde in einer Scheune nahe der deutsch-polnischen Grenze gefunden. Das Gebäude hatte ein Bauer vermietet. Weil er jedoch keine Miete bekam, schaute er in den Schuppen - und schöpfte beim Anblick des LKWs sofort Verdacht. Er informierte die Polizei, die den Laster an seinen rechtmäßigen Besitzer zurückgab.

    Von den Tätern jedoch fehlt bis heute jede Spur...

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden