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Ich bin die Hundephysiotherapeutin aus Kaufbeuren

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Ich bin die Hundephysiotherapeutin aus Kaufbeuren

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    Svenja Metzler will Hunde wieder fit machen. Seit zwei Jahren ist die Hundephysiotherapeutin mit ihrer mobilen Praxis im Allgäu unterwegs. Patient Linus bleibt bei ihrer Behandlung gelassen.
    Svenja Metzler will Hunde wieder fit machen. Seit zwei Jahren ist die Hundephysiotherapeutin mit ihrer mobilen Praxis im Allgäu unterwegs. Patient Linus bleibt bei ihrer Behandlung gelassen. Foto: Marlene Marz

    Hundephysiotherapeutin also. Ein Job, der von Natur aus einige gottgegebene Schwierigkeiten mit sich bringt. Schließlich können Hunde nicht sagen, was ihnen wehtut, wo genau sie Schmerzen haben. Also muss Svenja Metzler genau beobachten und sich in das Tier hineinfühlen: "Ich arbeite meist so, dass ich mit den Händen den Hund abtaste und gleichzeitig seinen Kopf beobachte", sagt sie beim Besuch der allgaeu.life-Reporterin. Stellt er die Ohren auf oder hat er große Augen? „Jeder Hund reagiert auf Schmerz anders“, weiß die Tiertherapeutin.

    Mobil unterwegs: Die Hundephysio besucht ihre vierbeinigen Patienten zuhause in vertrauter Umgebung.
    Mobil unterwegs: Die Hundephysio besucht ihre vierbeinigen Patienten zuhause in vertrauter Umgebung. Foto: Marlene Marz

    Metzler fühlte sich schon immer mit Tieren verbunden. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Ausbildung zur tiermedizinischen Fachangestellten und assistierte bei Operationen. Dabei entstand der Gedanke: Kann ich den vierbeinigen Patienten auch ohne OP helfen? Schließlich entschied sie sich für eine zweijährige Ausbildung zur Hundephysiotherapeutin.

    Qualifikation und Vertrauen sind für Svenja Metzler von besonderer Bedeutung. Da Hundephysio kein anerkannter Beruf ist, kann sich theoretisch jeder so nennen. Für Tierhalter ist es deshalb oftmals schwer, einen qualifizierten und guten Therapeuten zu finden.

    Bei Svenja Metzler, die immer wieder Weiterbildungen absolvierte, fühlen sich Tierhalter und ihre Lieblinge in guten Händen, ihre mobile Praxis hat sich bewährt. Seit zwei Jahren schon ist sie damit im Allgäu unterwegs. "Wenn ich die Hunde in ihrer vertrauten Umgebung zu Hause besuche, sind sie entspannter. Außerdem sind gerade schwerer erkrankte Hunde oft nicht sehr mobil", erklärt sie.

    Am wichtigsten ist der gesunde und richtige Umgang mit den Tieren.Svenja Metzler über ihre Arbeit

    Zum Großteil arbeitet Metzler mit klassischen manuellen Therapien. Ihre Patienten sind im Winter oft ältere Hunde mit Arthrose, denen die kalten Temperaturen zusetzen. Im Sommer behandelt sie häufiger jüngere Hunde, die sich im Übermut verletzt haben. Manche Rassen haben auch Probleme wegen Überzüchtung. Ein Paradebeispiel sind Schäferhunde, die wegen ihres extrem abfallenden Beckens Probleme an den Hinterbeinen bekommen.

    Wie für uns Menschen gewinnt Physiotherapie für Hunde deshalb laut Metzler an Bedeutung. Beim ersten Termin checkt sie den Hund gleich auf Herz und Nieren durch, um auch andere Beschwerden nicht zu übersehen. Und dann wird gezielt behandelt. Die Methoden kommen einem bekannt vor und unterscheiden sich gar nicht wesentlich von der Physio für uns Zweibeiner: Massagen, Akupunktur, Osteopathie, Blutegel- oder Dorntherapie entfalten ihre Wirkung auch bei Hunden, so die Ostallgäuerin.

    Am Ende gibt es für alle eine kleine Belohnung. "Ich war schon immer ein Tiermensch", sagt Svenja Metzler über sich selbst.
    Am Ende gibt es für alle eine kleine Belohnung. "Ich war schon immer ein Tiermensch", sagt Svenja Metzler über sich selbst. Foto: Marlene Marz

    Ihre Methoden sieht sie dabei oft als sinnvolle Ergänzung zum Tierarzt. Manchmal gibt sie den Hundehaltern auch „Hausaufgaben“ und Empfehlungen für homöopathische Mittel, die sie bei den Hunden anwenden können. "Das hilft und ein Placebo-Effekt ist auch ausgeschlossen, schließlich denkt der Hund nicht darüber nach, was er bekommen hat", erklärt sie mit einem Lächeln.

    Der Puli Mischling Linus ist schon länger in Behandlung bei der Hundephysiotherapeutin. Anstatt dem Einsatz von künstlichen Hüftgelenken, was eine langwierige und teure Operation bedeutet hätte, entschied sich Hundehalterin Iris Spielmann nur für einen kleinen Eingriff und die Physiotherapie. Sie war überrascht vom schnellen Erfolg. „Schon nach der ersten Behandlung war er viel bewegungsfreudiger“, sagt sie.

    Geht es dem Hund besser, hat Svenja Metzler ihre Arbeit getan. Und sie hat wieder mal eine Vertrauensbasis zu dem Tier aufgebaut. "Viele Hunde, die ich im Laufe der zwei Jahre behandelt habe, erkennen mich auf der Straße wieder", sagt sie. Und auch zu Herrchen und Frauchen hält sie nach der Therapie oft noch Kontakt. Das Gesprächsthema ist dann immer gleich gefunden: der Hund. "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht", sagt Metzler zufrieden.

    Weitere Infos zur Behandlung und Terminvereinbarung findest Du hier.

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