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Ich und mein Holz

Zoff am Forggensee

Ich und mein Holz

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    Kein schönes Bild am Seeufer: Das Problem mit Treibholz im Forggensee ist nach wie vor ungelöst.
    Kein schönes Bild am Seeufer: Das Problem mit Treibholz im Forggensee ist nach wie vor ungelöst. Foto: Markus Erdt (Archiv)

    Wer holt das Treibholz aus dem Forggensee und wohin damit? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Teilnehmer des diesjährigen Seegesprächs einmal mehr und konnten sie wieder nicht abschließend beantworten.

    Zum Seegespräch treffen sich alle zwei Jahre unter anderem Vertreter der Anrainergemeinden des Forggensees, der Blaulichtorganisationen und Nutzer des Gewässers im Landratsamt in Marktoberdorf. Und wie im Jahr 2015 und früher war auch heuer das Treibholz ein Thema. „Es ist ein Problem und wir kommen damit nicht weiter, wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht“, sagte Max Streif, Bürgermeister der Gemeinde Rieden am Forggensee.

    Es ist ein Problem und wir kommen damit nicht weiter, wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht.Riedens Bürgermeister Max Streif

    Ihn betrifft das Treibholz bei Westwind. Kommt der Wind von Ost, weht es Stämme und Äste ans Schwangauer Forggenseeufer. In Schwangau wird das Holz seit einiger Zeit von der Gemeinde beseitigt und die Forggensee-Betreiberfirma Uniper beteiligt sich laut Bürgermeister Stefan Rinke an den Kosten. Laut Landrätin Maria Rita Zinnecker wurde beim Seegespräch vor zwei Jahren beschlossen, dass eine interkommunale Lösung forciert werden sollte und die betroffenen Gemeinden selbst tätig werden. Das wurde auch angestrebt, teilte Streif mit.

    Kritik an der Stadt Füssen

    Beteiligt waren Rieden, Schwangau und Füssen. Die Stadt habe sich dabei den Hut aufgesetzt, passiert sei seitdem aber wenig.

    Zinnecker schlug vor, dass sich Schwangau und Rieden als Hauptbetroffene diesen Hut zurückholen sollen, wenn Füssen nicht erfolgreich war. Streif will nun mit Füssens Bürgermeister Paul Iacob reden. Ein Vertreter der Stadt war beim Seegespräch nicht anwesend.

    Ob das Treibholz nicht verkauft werden könnte, lautete ein Vorschlag aus den Reihen der Seegesprächsteilnehmer. Hier argumentierte Karl Schindele, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes in Kempten, am Beispiel Bodensee: „Es gibt mal Geld für Treibholz, mal nicht. Die Kosten für das Rausholen sind aber höher. Einen Gewinn macht man damit nicht.“

    Kein Gewinn zu machen

    Ein Vertreter der Wassersportgruppe Füssen berichtete, dass diese bereits Treibholz von der Firma Hubert Schmid abholen ließ und ob es nicht die Möglichkeit gebe, dieses Unternehmen mit ins Boot zu holen. Von Seiten des Landratsamtes soll nun geklärt werden, ob die Firma daran Interesse hat. „Einsammeln gegen Geld haben wir ja schon und das funktioniert auch“, sagte Bürgermeister Rinke zu diesem Vorschlag. Zinnecker will der „Treibholz-Sache nochmal nachgehen“.

    Besser als beim Treibholz funktioniert es seit dem letzten Seegespräch laut Rinke bei der Insel- und Uferpflege. „Das Wasserwirtschaftsamt tut etwas, die Gemeinde tut etwas. Das klappt gut.“ So wurden etwa die Inseln auf Höhe Schwangaus hainartig bepflanzt.

    Rinke regte nun an, dass man sich über ähnliche Pflegemaßnahmen auch hinsichtlich der wachsenden, laut Experten nicht aufzuhaltenden Verlandung des Forggensees Gedanken machen sollte. „Wenn wir die Verlandung schon hinnehmen müssen, sollten wir landschaftspflegerisch tätig werden, die Entwicklung so für die verschiedenen Interessengruppen verträglicher machen und uns für die Zukunft überlegen, was dort entstehen kann.“

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