Mutmaßlich ein illegales Autorennen in Nürnberg hat in der Nacht zum Sonntag einen völlig unschuldigen Fußgänger das Leben gekostet. Wie die Polizei berichtete, waren nach ersten Erkenntnissen an dem Abend zwei Autofahrer mit überhöhter Geschwindigkeit die Steinbühler Straße in Richtung Frauentorgraben unterwegs. Der Fahrer des auf der rechten Fahrspur fahrenden Audis verlor kurz nach der Einmündung zur Cameriariusstraße die Kontrolle über sein Fahrzeug und erfasste einen auf dem Gehweg laufenden 31-jährigen Mann. Dieser erlitt durch den Zusammenstoß tödliche Verletzungen.
Der Unfallverursacher flüchtete danach mit seinem Pkw in Richtung Frauentorgraben. Nachdem die Polizei umfangreich nach dem Todesfahrer gefahndet hatte, stellte sich am späten Sonntagabend ein 23-jähriger Mann bei einer Nürnberger Polizeidienstelle. In diesem Zusammenhang konnte außerdem das unfallbeschädigte Fahrzeug, ein Audi A7, sichergestellt werden.
Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth stellte im weiteren Verlauf Haftantrag gegen den Tatverdächtigen. Der zuständige Ermittlungsrichter erließ am Montagnachmittag einen Haftbefehl wegen des Tatverdachts eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge sowie der Verkehrsunfallflucht.
Illegales Autorennen in Nürnberg: Fußgänger tot
Die Ermittlungen der Nürnberger Verkehrspolizei dauern an. Die Beamten werten derzeit unter anderem umfangreiches Videomaterial aus. Dabei erhoffen sie sich neben der Klärung der genauen Unfallursache auch weitere Hinweise zu dem bislang noch unbekannten zweiten Fahrzeug.
Seit 2017 zählt die Beteiligung an illegalen Autorennen in Deutschland als Straftat. Dazu zählen auch sogenannte Einzelrennen, bei denen rücksichtslose Fahrer höchstmögliche Geschwindigkeiten erreichen wollen. Die Bayerische Polizei hat entsprechende Kontrollen seitdem verstärkt.
Bereits im Corona-Jahr 2020 hatte die Polizei in Bayern deutlich mehr illegale Autorennen registriert. Nach Angaben des Innenministeriums fielen bayernweit 560 verbotene Rennen mit 771 Teilnehmern auf. Doch nicht nur die Zahl der verbotenen Rennen hat den Angaben zufolge massiv zugenommen. Auch die Zahl der Todesopfer (7) und Verletzten (77) schnellte schon 2020 nach oben. 2019 verzeichnete die Polizei nur einen Toten und 29 Verletzte infolge illegaler Rennen durch den Freistaat.