Dem ersten Start nach der zweiwöchigen Schließung folgte nur Minuten später Flug 2409 ins spanische Alicante. Erstmals starteten die beiden Maschinen auf der nunmehr von 30 auf 45 Meter verbreiterten Start- und Landebahn. Insgesamt 20 Starts und Landungen sind am Dienstag geplant.
Es waren die umfangreichsten Umbauarbeiten in der Geschichte des Flughafen Memmingen. Im Einsatz waren dafür stolze 300 Beschäftigte. Insgesamt wurden 57.000 Tonnen Asphalt auf einer Fläche von 165.000 Quadratmetern eingebaut. Etwa 100 Lkw waren im Einsatz, um das Material abzutransportieren oder den Asphalt anzuliefern (das Mega-Projekt bekommst Du hier in Zahlen erklärt).

„Es war ein Kraftakt, aber es war die richtige Entscheidung“, bilanziert Airport-Chef Schmid nach der zweiwöchigen Vollsperrung. Ryanair hatte in dieser Zeit alle Flüge von und nach Memmingen gestrichen. Wizzair wich nach Friedrichshafen aus.
Laut Airport-Pressemitteilung klappte das minutiös geplante Vorhaben wie am Schnürchen. „Am Ende waren wir unserer Zeit voraus, so dass keinerlei Hektik aufkam“, wird Schmid zitiert. Zudem blieb man nach seinen Worten nicht nur im Zeit-, sondern auch im Kostenrahmen. 20 Millionen Euro kostete der Ausbau bisher, der Freistaat Bayern fördert das Projekt mit 14,5 Millionen Euro.
Außer der Verbreiterung der Start- und Landebahn ist der Einbau eines modernen Instrumentenlandesystems zentrales Ziel des Mega-Projekts. Über 630 neue LED-Lampen sollen den Piloten künftig auch bei Nebel und Schlechtwetter eine sichere Landung ermöglichen. Bis Mitte November werden die Arbeiten daran - nun wieder in der Nacht - weitergehen, ehe die LED-Befeuerung der Mittellinie und der Aufsetzzonen der Start- und Landebahn abgeschlossen ist.
Im kommenden Jahr wird das neue Instrumentenlandesystem für die Anflugrichtung 06 installiert und kann nach Festlegung der An- und Abflugrouten Ende 2020 in Betrieb gehen.

Um wieder als Flughafen an den Start gehen zu können, musste am Montag noch ein sogenanntes Cleaning-Verfahren durchlaufen werden. Rund 200 Mitarbeiter von Polizei und Luftamt Südbayern durchkämmten das Gelände und die Gebäude des Flughafens. Nach einer Abnahme durch das Luftamt wurden die sensiblen Teile der Sicherheitsbereiche des Airports wieder freigegeben.
Am Montagabend landeten bereits die beiden in Memmingen stationieren Ryanair-Maschinen. Sie wurden - standardgemäß - von der Flughafen-Feuerwehr mit einer großen Wasserfontäne begrüßt.
