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Jetzt gibt's den Ausweis für echte Allgäuer

Allgäuer mit Brief & Siegel

Jetzt gibt's den Ausweis für echte Allgäuer

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    Noch eine Unterschrift und dann ist es offiziell: Stephanie Nuding ist eine der Ersten, die den Allgäu-Ausweis erhalten haben. Heimatbund-Vorsitzender Karl Stiefenhofer wacht mit strengem Blick über die Unterzeichnung.
    Noch eine Unterschrift und dann ist es offiziell: Stephanie Nuding ist eine der Ersten, die den Allgäu-Ausweis erhalten haben. Heimatbund-Vorsitzender Karl Stiefenhofer wacht mit strengem Blick über die Unterzeichnung. Foto: Ralf Lienert

    Ausgewiesen als echter Allgäuer oder echte Allgäuerin? Mit Brief und Siegel? Diese Möglichkeit bietet nun der Heimatbund Allgäu mit dem „Allgäu-Ausweis“. Nostalgisch aufgemacht wie der alte graue Führerschein, betippt mit einer alten Schreibmaschine, kann man sich schwarz auf weiß bestätigen lassen: „Der Inhaber dieses Ausweises ist Allgäuer!“

    Bei den Personalien ist nicht nur die Nummer des Personalausweises gefragt, sondern auch Ruf-, Spitz- oder Künstlername. „Franzl“ steht beispielsweise auf der Mustervorlage im Internet.

    So sieht er aus, der Allgäu-Ausweis. Noch ganz nostalgisch mit grauer Schreibmaschinen-Schrift.
    So sieht er aus, der Allgäu-Ausweis. Noch ganz nostalgisch mit grauer Schreibmaschinen-Schrift. Foto: Heimatbund Allgäu

    Was ein original Allgäuer ist, das hat der Heimatbund exakt definiert. Unter „Bedingungen“ heißt es: „Die Bezeichnung Allgäuer steht jedem zu, der im Allgäu geboren ist und hier seine Kindheit verbracht hat. Wer seit mindestens zwölf Jahren mit amtlichem Wohnsitz im Allgäu lebt, kann unter bestimmten Voraussetzungen auch nachträglich als Allgäuer anerkannt werden. Besondere Verdienste für die Heimat werden dabei positiv gewertet.“

    Das sei natürlich augenzwinkernd gemeint, erklärt Heimatbund-Vorsitzender Karl Stiefenhofer. Auf keinen Fall wolle man mit den „Reichsbürgern“ verwechselt werden. „Niemand soll auf die Idee kommen, dass es davon jetzt eine Unterabteilung der Allgäu-Bürger gibt.“

    Hintergedanke dieser Aktion sei, identitätsstiftend jenen Menschen etwas anzubieten, die nicht in der Region geboren sind, aber schon lange hier leben und zum Gemeinwohl beitragen. Also die „unendliche Diskussion“ zu beenden, wie viele Generationen wer wann wo verwurzelt sein muss, um als Einheimischer oder gar Eingeborener anerkannt zu werden.

    Ganz offiziell, mit Passbild und Stempel, wird der Allgäu-Ausweis ausgestellt.
    Ganz offiziell, mit Passbild und Stempel, wird der Allgäu-Ausweis ausgestellt. Foto: Ralf Lienert

    Ganz so lässig kommt man allerdings nicht an das begehrte Papier. Antragssteller müssen die „Allgäuer Erklärung“ unterzeichnen: „Der Inhaber dieses Ausweises versichert, sich mit Leib und Seele stets für das Wohl des Allgäus einzusetzen. Er respektiert die Natur. Er tritt für Erhalt und Weiterentwicklung von Bräuchen, Kultur und gesellschaftlichem Leben ein. Zu seinen charakterlichen Vorzügen gehören auch Freiheitsliebe und eine positive Lebenseinstellung. Freude an Festen und Feiern werden als zu pflegende Eigenschaften angestrebt.“

    Darüber hinaus muss er zwei Bürgen finden, die ihm einen Lebenswandel in diesem Sinne bestätigen. Oder zumindest das aufrichtige Bemühen. Wenn diese Bedingungen erfüllt und die 24 Euro Ausstellungsgebühr (plus Porto) bezahlt sind, steht dem Übergang zum ausgewiesenen Allgäuer nichts mehr im Weg. Unabhängig von Hautfarbe und Religion.

    Etwa 200 Anträge sind bereits eingegangen, erzählt Stiefenhofer. Beliebt sei der Ausweis etwa als Geburtstagsgeschenk. Das Dokument mit Lichtbild werde im Nostalgie-Look „von Hand in Folie eingenietet“, deshalb auch der ambitionierte Preis. „Da ist ein Mitarbeiter leicht eine halbe Stunde beschäftigt.“ Fünf Euro der Gebühr kommen dem Heimatbund zugute. Außerdem bekommt man ein Exemplar der Zeitschrift „Heimat Allgäu“ und die Anstecknadel „Allgäu-Pin“.

    Den Allgäu-Ausweis gibt es unter der Telefonnummer: 07566/1400 und per Email: info@ps-werbetechnik.de.

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