Er kann Keller fluten, Autos davontragen, schmale Bäche in reißende Flüsse verwandeln: Starkregen – und daraus resultierendes Hochwasser – ist die am häufigsten auftretende Naturgefahr in Bayern. "Etwa die Hälfte der Personen- und Sachschäden durch Naturgefahren geht auf Überschwemmungen durch Hochwasserereignisse zurück", teilt das Bayerische Landesamt für Umwelt mit. Und die Gefahr nimmt zu.
Sorge vor Überschwemmungen in Bayern
Als Folge des Klimawandels werden Starkregenereignisse in Zukunft immer häufiger – auch in Bayern. Die gute Nachricht: Bürgerinnen und Bürger können sich davor schützen (siehe Tipps am Textende). Die schlechte: Genau vorhersagen lassen sich Überschwemmungen nicht. „Ein einzelnes lokales Gewitter kann in einem Ortsteil verheerende Überflutungen und Sturzfluten auslösen“, teilt das Landesamt auf Anfrage mit. Und weiter: „Gleichzeitig können die umliegenden größeren Gewässer von Hochwasser verschont bleiben.“
Bei den Überschwemmungen im vergangenen Jahr gab es ein anderes Phänomen: Regen, der über eine längere Zeit über einem großen Gebiet niederging. Die Folgen waren:
- Gewässer traten über die Ufer, wie etwa die Schmutter bei Fischach im Landkreis Augsburg.
- Grundwasser stieg an und überflutete Keller, wie etwa in Augsburg.
- Wasser konnte nicht abfließen, zum Beispiel auf asphaltierten Böden.
Welche Städte und Dörfer in Zukunft von Hochwasser betroffen sein könnten, zeigt der Umweltatlas Bayern in sogenannten Hochwasserkarten. In den folgenden Bildern können Sie sehen, wie stark Ihre Region gefährdet ist. Wischen Sie im Schiebebild nach rechts oder links, um von Überschwemmungen gefährdete Gebiete zu sehen. Je dunkler das Blau ist, desto wahrscheinlicher ist eine Überflutung. Die gelben Gebiete stellen vorläufig gesicherte Areale dar. Diese sind nur in seltenen Fällen von Überflutungen betroffen.
Hochwasserkarte für Augsburg und Umgebung
Hochwasserkarte für Donauwörth und Umgebung
Hochwasserkarte für Günzburg und Umgebung
Hochwasserkarte für Ingolstadt und Umgebung
Hochwasserkarte für Nördlingen und Umgebung
„Grundsätzlich kann nahezu jeder von Starkregen und dadurch verursachtem Hochwasser betroffen sein“, teilt das Landesamt mit. Potenziell Betroffene haben sogar die Pflicht, Schutzmaßnahmen zu treffen. Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) legt fest: „Jede Person, die durch Hochwasser betroffen sein kann, ist im Rahmen des ihr Möglichen und Zumutbaren verpflichtet, geeignete Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor nachteiligen Hochwasserfolgen und zur Schadensminderung zu treffen, insbesondere die Nutzung von Grundstücken den möglichen nachteiligen Folgen für Mensch, Umwelt oder Sachwerte durch Hochwasser anzupassen.“
Das Landesamt informiert auch, wie das gelingen kann. Man sollte sich diese Fragen stellen – und gegebenenfalls handeln:
- Was wäre passiert, wenn starke Niederschläge über meinem Wohnort oder meinem Gewerbebetrieb niedergegangen wären?
- Mit welchen Schäden wäre zu rechnen?
- Wäre ich in der Lage, mich mit eigenen Mitteln und eigener Kraft in Sicherheit zu bringen, von dem Ereignis zu erholen und alle Schäden zu ersetzen?
- Bestünde bei der aktuellen Nutzung sogar eine Gefahr für Leib und Leben?
- Liegen bereits Informationen über vergangene Ereignisse in meiner Region vor?
- Was waren die Erfahrungen der Betroffenen, welche Konsequenzen wurden daraus gezogen?
- Bin ich ausreichend versichert?
- Wo bekomme ich weitere Unterstützung und Beratung?
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