Es passierte ohne Voranmeldung. Eines schönen Tages, als Urmel ihre Wohnung betrat, war er da: Ein kleines Bündel Mensch, ein Baby mit Namen Raphael. Und Urmel, die Katze des Hauses – vormals Alleinherrscherin der Wohnung -, war plötzlich nicht mehr die Alleinschreiende in der Familie...

Raphael konnte ihr an Lautstärke durchaus das Wasser reichen. Vor allem, wenn der Hunger kam nahmen sich beide nicht viel. Denn eins muss schließlich allen Beteiligten klar sein: Der Tod durch Verhungern kann selbst bei gut genährten Lebewesen binnen weniger Sekunden eintreten.
Mit diesem neuen Mitbewohner nun musste sich Urmel also plötzlich ihr Personal in Sachen Futterversorgung und Streicheleinheiten teilen. Letztere gab es zwar noch genug, aber die Zeiten nachts bei Frauchen im Bett waren vorbei. Die musste jetzt alle paar Stunden aufstehen und erschreckte dabei jedes Mal die Katze. Der wurde das bald zu bunt und sie nächtigte auf dem Sofa oder außer Haus.
Das Baby brachte aber auch Vorteile mit sich. Denn mit ihm kamen tolle Spielsachen ins Haus. Da war zum Beispiel so ein Bogen, an dem lauter kleine Plüschbeutetiere hingen. Während man damit spielte, konnte man sogar - welch Luxus - auf einer weichen Decke liegen. Und wie wunderbar gemütlich es doch war, auf dem Wickeltisch zu faulenzen, wenn die Sonne durchs Fenster darauf schien. Ein Traum.