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Kaufbeurer erfindet Pannenfächer

Schilder für den Notfall

Kaufbeurer erfindet Pannenfächer

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    Richard Kaulartz mit seiner Erfindung: Der Pannenfächer wird mit Saugnäpfen ans Autodach montiert und das entsprechende Schild ausgeklappt.
    Richard Kaulartz mit seiner Erfindung: Der Pannenfächer wird mit Saugnäpfen ans Autodach montiert und das entsprechende Schild ausgeklappt. Foto: Mathias Wild

    Warndreieck und Weste sind Pflicht in jedem Auto. Bleibt der Wagen liegen oder ist gar das Benzin ausgegangen, soll jetzt auch die Erfindung des Kaufbeurers Richard Kaulartz zur Sicherheit des Fahrers und der Insassen beitragen: Der Pannenfächer. Vom Straßenrand aus zeigen Schilder Vorbeifahrenden dabei an, was gebraucht wird - oder auch nicht. Wie zum Beispiel "Brauche Benzin" oder "Hilfe kommt".

    Auf die Idee für den Pannenfächer kam Kaulartz auf ungewöhnliche Weise. Denn sie erschien dem Maler und Lackierer im Traum. Der Anlass für den 53-Jährigen: Wer eine Panne hat, konnte anderen Autofahrern am Straßenrand bislang nur schwer verständlich machen, was er braucht. Und halten andere an und verlassen ihre Autos, passieren oft Unfälle. Seine Erfindung soll das ändern.

    Sogar bei Woolworth gibt es die Pannenfächer inzwischen zu kaufen.
    Sogar bei Woolworth gibt es die Pannenfächer inzwischen zu kaufen. Foto: Mathias Wild

    Der Pannenfächer wird mit Saugnäpfen auf dem Autodach montiert. Aus dem Fächer kann dann wahlweise der benötigte Schriftzug ausgeklappt werden. Die reflektierenden Neonschilder zeigen tagsüber wie nachts die verschiedenen Botschaften an. "Sobald der Pannenfächer auf dem Auto steht, erklärt er alles von selbst", sagt Kaulartz.

    75.000 Euro Starthilfe in der "Höhle der Löwen"

    Hinter der Idee steckt inzwischen eine ganze Familie. Vom Pannenfächer konnte Kaulartz nicht nur seine Geschwister, sondern auch Freunde überzeugen. Sie halfen bei der Entwicklung des Produkts und investierten teils sogar ihr eigenes Geld. Mit der Herstellung der Schilder war das aber schnell ausgeschöpft. "Wir haben viel gewagt und sind jetzt sehr froh, um die Unterstützung, die wir bekommen." Denn um den Pannenfächer zu vermarkten, stellte Kaulartz seine Erfindung im Format "Die Höhle der Löwen" des Fernsehsenders VOX vor. Darin präsentieren Menschen fünf erfolgreichen Unternehmern ihre Geschäftsideen. Gelingt es ihnen, einen oder mehrere "Löwen" davon zu überzeugen, bekommen sie das nötige Startkapital und Hilfe bei der Expansion. Im Gegenzug erhalten die Investoren Geschäftsanteile, die sich für sie natürlich schnell rentieren sollen.

    Kaulartz hatte sich von den "Löwen" eine Starthilfe von 75.000 Euro gewünscht. Das Geld hat er zwar bekommen, dafür musste der Erfinder aber 25 Prozent Geschäftsanteile - zehn mehr als angeboten - an Investor Ralf Dümmel abtreten. "Das ist aber nicht weiter schlimm. Wir haben schon damit gerechnet und das eingeplant", sagt der Kaufbeurer. Umso wichtiger seien ohnehin die vielen Kontakte, die Unternehmer Dümmel mit in die Zusammenarbeit bringe. Den Pannenfächer gibt es schon in einigen Geschäften zu kaufen. "Und vielleicht kann ich irgendwann sogar davon leben", hofft Richard Kaulartz.

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