Den weitesten Weg nach Missen nahm heuer Matthias Degener aus dem über 600 Kilometer entfernten Neuss auf sich. Der 31-Jährige hatte bei einem Nikolaustreffen 2012 in Köln Kontakte in die Region geknüpft und so vom Treffen in Missen erfahren. Nun nahm er erstmals teil. Degener ist Nikolaus aus Überzeugung. Die christlichen Werte sind ihm wichtig. So gibt er gemeinsam mit Dennis Artmeier aus Augsburg Kurse für angehende Nikolaus-Darsteller.
Einen nur geringfügig kürzeren Weg hatte Robert Lejeune. Der gebürtige Belgier lebt seit Jahrzehnten in Köln und schlüpft dort seit 37 Jahren in die Nikolaus-Rolle. Von ihm verkörperte christliche Werte wie Güte und die Bereitschaft zum Teilen will er weitergeben. Der 72-Jährige tritt in Kindergärten ebenso auf wie in Seniorenheimen. Die Fahrt nach Missen trat Lejeune gemeinsam mit seinem Schwiegersohn an. Der nämlich stammt aus dem Oberallgäu. Da verbanden beide das Nikolaustreffen in Missen mit einem Verwandtenbesuch.

Aus den französischen Vogesen kam Michel Grandjean bereits zum siebten Mal als Nikolaus nach Missen. Den Organisator des Treffens, Franz Horn, kennt Grandjean beruflich seit vielen Jahren. Zufällig kamen sie einmal darüber ins Gespräch, dass sie beide als Nikolaus-Darsteller unterwegs sind. Als Horn vor sechs Jahren zum ersten Mal zu einem Nikolaus-Treffen einlud, war auch der heute 52-jährige Franzose dabei – und er reiste seitdem jedes Jahr an. Er berichtete, dass in seiner Heimat der Auftritt des Heiligen Nikolaus in Schulen aus Gründen der religiösen Neutralität verboten ist.
Das diesjährige Treffen litt unter dem schlechten Wetter. Beim Zug der Nikolaus-Darsteller zur Pfarrkirche standen kaum Zuschauer am Straßenrand. Und Franz Horn musste auch zahlreiche Absagen verbuchen. Das lag einerseits am Regen, andererseits aber auch an den beengten Platzverhältnissen im Bürgersaal. „Das hat wohl manchen Nikolaus abgeschreckt“, sagt Horn. Er hofft, dass dann im kommenden Jahr der neue Dorfsaal fertiggestellt ist. Da hätten wir genug Platz für den Austausch.