Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer ist für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen. In einem Impfzentrum in Bobingen wurde einem neunjährigen Mädchen eine Spritze verabreicht.
Bild: Bernd Weissbrod, dpa (Symbolbild)
Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer ist für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen. In einem Impfzentrum in Bobingen wurde einem neunjährigen Mädchen eine Spritze verabreicht.
Bild: Bernd Weissbrod, dpa (Symbolbild)
Ein Vorfall, der noch viele Fragen aufwirft: Am Wochenende ist im Impfzentrum in Bobingen (Landkreis Augsburg) offenbar ein neunjähriges Mädchen gegen das Coronavirus geimpft worden – versehentlich und gegen den Willen der Eltern. Der Vater stellte Anzeige bei der Polizei. Die muss jetzt die genauen Umstände abklären.
Nach Recherchen von Hitradio RT1 hatte eigentlich der Vater einen Impftermin. Seine Tochter begleitete ihn. In der Impfkabine hätte der Arzt das Mädchen gefragt, ob es denn Angst vor Spritzen habe. Wie der Vater dem Radiosender schilderte, habe der Arzt daraufhin den Oberarm des Mädchens desinfiziert, der Vater habe das noch als Spaß wahrgenommen. Doch plötzlich setzte der Mediziner die Spritze, die das Vakzin von Biontech enthielt. Der Impfstoff ist europaweit derzeit nur für Personen ab zwölf Jahren zugelassen.
Der Mann soll den Fehler sofort eingesehen und sich entschuldigt haben. Er habe bitterlich geweint. Gegenüber RT1 sagte der Vater, die ganze Familie habe gebetet, dass der Irrtum keine gesundheitlichen Folgen für seine Tochter hat. Dem Mädchen gehe es derzeit gut. Es wurde nach dem Vorfall nach Auskunft des Vaters stationär aufgenommen und 24 Stunden beobachtet.
Vom Landratsamt war am Montag keine Stellungnahme zu erhalten, es verweist an den Betreiber des Impfzentrums. Eine Anfrage unserer Redaktion am späten Montagnachmittag blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Welche Konsequenzen der Vorfall für den Arzt hat, ist unklar.
Am Montag gab es in Bobingen zudem Beschwerden von Impfwilligen, die lange vor dem Impfzentrum warten mussten. Das Landratsamt führte das darauf zurück, dass viele Impfwillige teils viel zu früh vor den vereinbarten Terminen eintreffen. Das verzögere dann die Abläufe.
An einigen wenigen Tagen komme hinzu, dass die Bayerische Impfsoftware sehr viele Termine eng takte, woraus sich ebenfalls Wartezeiten ergeben könnten. Gelegentlich gebe es laut Landratsamt auch Verzögerungen, wenn ausführlichere Aufklärungsgespräche nötig seien. (Lesen Sie auch: Darum klingeln nun die Telefone bei Allgäuer Hausärzten ununterbrochen)
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Aktuelle Zahlen und Grafiken zu den Corona-Impfungen im Allgäu finden Sie hier.