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Kinderpornografie in Bayern um 60 Prozent gestiegen

Kinderpornografie

"Vor allem bei kinderpornografischen Inhalten im Netz steigen offensichtlich Angebot und Nachfrage"

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    Um 60 Prozent sind die Fälle von Kinderpornografie in Bayern angestiegen.
    Um 60 Prozent sind die Fälle von Kinderpornografie in Bayern angestiegen. Foto: Arne Dedert, dpa (Symbolbild)

    Die bayerische Polizei hat im vergangenen Jahr einen eklatanten Anstieg der Fälle von Kinderpornografie um rund 60 Prozent verzeichnet. Die 2762 an die Staatsanwaltschaft übergebenen Fälle bezeichnete Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch in München als alarmierend. "Denn hinter einer jeden einzelnen Abbildung steht in der Regel das schreckliche Schicksal eines missbrauchten Kindes." Auch beim sexuellen Kindesmissbrauch an sich gab es 2020 mit 1974 Fällen ein starkes Plus von 16,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

    Der Anstieg bei der Kinderpornografie ist Experten zufolge bei weitem nicht nur intensivierten Ermittlungen zu verdanken. "Vor allem bei kinderpornografischen Inhalten im Netz steigen offensichtlich Angebot und Nachfrage", erläuterte Herrmann. Besonders die Anbieter und Produzenten der Missbrauchsfotos und -videos, die mit dem unsäglichen Leid Geschäfte machten, gehörten deshalb hinter Schloss und Riegel, betonte der Minister.

    So ist die Lage in ganz Deutschland

    Bundesweit erfassten die Beamten 2020 einen Anstieg der Abbildungen schweren sexuellen Missbrauchs um mehr als 50 Prozent auf 18 761 Fälle. Wie aus einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten Auswertung der polizeilichen Kriminalstatistik hervorging, gab es beim Kindesmissbrauch ein Plus von 6,8 Prozent auf über 14 500 Fälle. Die Zahl der Misshandlung Schutzbefohlener legte um 10 Prozent auf 4918 Fälle zu. 152 Kinder kamen gewaltsam zu Tode.

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