In gut 50 Gaststätten laden die Wirte zur Wirtshauswiesn, auch in anderen Kneipen wurde traditionsgerecht ein Fass Bier angezapft. Auch auf der Theresienwiese prosteten sich bei traumhaftem Wetter Wiesn-Fans zu, viele waren in Tracht unter die Bavaria gekommen.
Mit dem Anzapf-Ritual eröffnet gemeinhin der amtierende Münchner Oberbürgermeister das Oktoberfest. Dieses Jahr schwang in den Gaststätten mal traditionell der Wirt selbst, mal ein Playmate und mal ein Pfarrer den Schlegel (Lesen Sie auch: Münchens OB Reiter: "Eine kastrierte Wiesn kann es nicht geben")
"Die Wiesn ist ein tiefes Lebensgefühl"
Der Münchner Alt-Oberbürgermeister und ehemalige Anzapfkönig Christian Ude (SPD) brauchte im Schiller Bräu im Bahnhofsviertel zwei Schläge - wie in alten Zeiten. Er hatte als erster OB 2005 das 200-Liter-Fass auf dem Oktoberfest mit nur zwei Schlägen angezapft.
Im vergangenen Jahr war Ude nicht ganz so gut in Form. Er brauchte eine ganze Reihe Schläge mehr. "In meinem Alter fragt man nicht mehr, wie viele Schläge braucht er, sondern wie viele Schläge schafft er noch", witzelte Ude (73) am Samstag.
"Die Wiesn ist ein tiefes Lebensgefühl", sagte Gregor Lemke, Sprecher der Münchner Innenstadtwirte, zum Auftakt der Wirtshauswiesn. Das sei auch dieses Jahr wieder spürbar.
Biertische und Brezen auf der Theresienwiese
Anders als im vergangenen Jahr herrschte auf der Theresienwiese am ursprünglich geplanten Eröffnungstag des Oktoberfestes kein Alkoholverbot. Das Gelände sei eine öffentliche Grünfläche, hatte der Münchner Wirtschaftsreferent und Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) vorab betont. "Die kann im Rahmen der Vorschriften jeder nutzen, wie er will. Es darf auf der Theresienwiese auch Bier getrunken werden." Im nächsten Jahr soll hier wieder Bier in Strömen fließen.
2022 soll es wieder eine Wiesn geben. Laut Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) laufen dafür derzeit Planungen.
