Viel Arbeit im Corona-Jahr weil immer mehr online gekauft wird: Bereits Ende November erreichte die Deutsche Post einen neuen Rekord: 1,6 Milliarden Pakete wurden in Deutschland transportiert. Das ist soviel wie im gesamten Jahr 2019 - und das Vorweihnachtsgeschäft kommt jetzt erst richtig ins Rollen. Wie geht die Post mit dieser Herausforderung um? Und wann müssen Kunden ihre Pakete versenden, damit sie noch rechtzeitig zu Weihnachten ankommen?
Wir sprachen darüber mit KIaus-Dieter Nawrath, Pressesprecher Südbayern der Deutschen Post.
Herr Nawrath, wie ist die aktuelle Lage bei der Deutschen Post?
Klaus-Dieter Nawrath: Wie in jedem Jahr kommen wir in der Vorweihnachtszeit in den Starkverkehr, mit deutlich höheren Paketmengen. An Spitzentagen erwarten wir bundesweit rund 11 Millionen Sendungen pro Tag gegenüber dem Jahresdurchschnitt von 5,2 Millionen. Das jetzige hohe Niveau wird anhalten oder sich in den nächsten Tagen eher noch erhöhen.
Was hat sich mit Corona verändert?
Nawrath: Wir stellen seit Corona kontaktlos zu, was bedeutet, dass der Kunde nicht mehr quittieren muss. Das übernimmt der Paketzusteller. Generell achten wir natürlich auf die Gesundheit unserer Kunden und Mitarbeiter. Was die Paketzustellungen angeht, verzeichnen wir seit ein paar Jahren bereits einen Zuwachs, aber ich denke, dass dieses Jahr so manches Paket vielleicht einen persönlichen Besuch ersetzt hat.
Wie gehen Sie die Herausforderungen des Weihnachtsgeschäfts an?
Nawrath: Bereits ab Sommer planen wir in der Regel für Weihnachten vor und bauen dabei auf die Erfahrungen der vergangenen Jahre. Im Oktober haben wir 3.000 neue Mitarbeiter eingestellt, die jetzt eingearbeitet und voll einsatzbereit sind. Darunter sind sehr viele Paketzusteller aber auch Aushilfen in den Paketzentren.
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Wie gehen Ihre Mitarbeiter mit den Paketmengen um?
Nawrath: Wir haben natürlich alle Hände voll zu tun, aber um das abzufangen haben wir ja extra mehr Personal eingestellt. Die Bezirke der einzelnen Zusteller sind jetzt im Vorweihnachtsgeschäft kleiner als sonst, sodass die Zusteller die weiterhin alle Pakete und Briefe ausliefern können. Trotzdem ist der Arbeitsumfang aber höher als sonst.
Wie ist die Stimmung zwischen Kunden und Zustellern?
Nawrath: Gut. Die Kunden sind froh, dass wir die Ware weiterhin zuverlässig und zeitnah liefern. Natürlich gibt es manchmal Sendungen, bei denen es nicht so rund läuft und manch ein Kunde beschwert sich, aber das sind Ausnahmen. In der Regel klappt alles und generell ist ein hohes Verständnis von beiden Seiten da.
Gibt es Besonderheiten im Allgäu im Vergleich zum restlichen Deutschland?
Nawrath: Mit Ausnahme von Kempten ist das Allgäu eine eher ländliche Region und daher kennen viele Kunden ihre Postboten oft persönlich, auch wenn dieser jetzt saisonbedingt vielleicht kurzzeitig wechselt. Ansonsten ist die Witterung mit Sicherheit eine Besonderheit des Allgäus. Aber für Schneefall und winterliche Straßenverhältnisse sind wir ausgerüstet und einer zuverlässigen Lieferung dürfte somit nichts im Weg stehen.
Bis wann sollten Kunden ihre Pakete aufgeben, damit die Geschenke noch rechtzeitig unter dem Weihnachtsbaum landen?
Nawrath: Pakete innerhalb Deutschlands sollten allerspätestens bis 12 Uhr am 19. Dezember aufgegeben werden, damit sie noch rechtzeitig ankommen. Allerdings gilt: Wer kann, der sollte seine Pakete am Besten noch früher verschicken und nicht alles auf den letzten Drücker erledigen.
Herr Nawrath, vielen Dank für das Gespräch.
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