Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Kommentar: Strengere Regeln helfen gegen den Leichtsinn vieler Touristen am Berg

Kommentar

Eigenverantwortung endet nicht am Wanderparkplatz

Mariana Silva Lindner
    • |
    • |
    • |
    Längst nicht mehr jeder Wanderer geht mit guter Ausrüstung auf Tour.
    Längst nicht mehr jeder Wanderer geht mit guter Ausrüstung auf Tour. Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    Der Berg ruft – und immer mehr Menschen folgen diesem Ruf. Doch das Abenteuer endet für unvorbereitete Turnschuh-Touristen“ leider viel zu häufig mit einem Notruf bei der Bergwacht. Die Retter müssen immer öfter ausrücken, um leichtsinnige Personen zu bergen, die ohne Vorbereitung, mit ungeeignetem Schuhwerk und gefährlicher Selbstüberschätzung auf anspruchsvolle Strecken gehen. Strengere Regeln sind deswegen dringend notwendig.

    Selbstverständlich sollte zunächst an die Vernunft und Eigenverantwortung der Bergsteiger appelliert werden. Doch immer mehr Fälle, in denen unvorbereitete Touris gerettet werden müssem, zeigen, dass dies manchmal allein nicht ausreicht.

    Leichtsinnige Bergtour auf Gefahr und Kosten anderer

    Wer sich leichtfertig und ohne passende Ausrüstung in die Berge wagt, bringt nicht nur sich selbst, sondern auch die Rettungskräfte in Gefahr. Diese arbeiten häufig ehrenamtlich, retten bei jedem Wetter und oft bis tief in die Nacht hinein. Ein Beispiel: Im Juli mussten sechs Wanderer aus den Berchtesgadener Alpen gerettet werden, weil sie zu leichtsinnig, ohne Ausrüstung und in Turnschuhen unterwegs waren. Die Rettungsaktion zog sich bis in die Morgenstunden, da Steigeisen wegen ungeeigneten Schuhwerks nicht angebracht werden konnten. Solche Einsätze wären vermeidbar, binden jedoch wichtige Ressourcen, die eigentlich für echte Notfälle gedacht sind – und nicht, um grobe Fahrlässigkeit auszubügeln.

    Außerdem entstehen durch vermeidbare Rettungseinsätze erhebliche Kosten. Jede Bergrettung ist mit personellem und materiellem Aufwand verbunden: Hubschrauber- und Fahrzeugeinsätze, medizinische Versorgung und Ausrüstung – all das summiert sich schnell zu hohen Beträgen. 

    Verpflichtende Ausrüstungskontrollen an neuralgischen Punkten, etwa beim Einstieg an gefährlichen Bergrouten, oder empfindliche Bußgelder bei grobem Fehlverhalten könnten die Gefahr deutlich verringern und die Eigenverantwortung der Bergsportler stärken. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden