Ein Mann muss sich von Dienstag (9.00 Uhr) an wegen heimlich gefilmter Sex-Videos und der Vergewaltigung mehrerer Frauen vor dem Landgericht Würzburg verantworten. "Nach aktuellem Stand werden dem Angeklagten fünf Vergewaltigungen zur Last gelegt", teilte ein Gerichtssprecher mit.
Weitere Übergriffe würden rechtlich anders bewertet, etwa als sexueller Übergriff oder Körperverletzung. Der Prozess gegen den 31-Jährigen war bereits im vergangenen Sommer gestartet, wird aber nun neu aufgerollt, weil sich weitere mögliche Opfer im Zuge des Verfahrens gemeldet hatten.
Angeklagter filmte sich heimlich beim Sex mit Tinder-Bekanntschaften
Der ehemalige Lehramt-Student hatte seine Bekanntschaften unter anderem über Dating-Plattformen wie Tinder oder Lovoo kennengelernt. Vor Gericht gab der Hobby-Kickboxer damals schon zu, beim Sex mit einer Laptop-Kamera oder dem Handy gefilmt zu haben - ohne das Wissen der Betroffenen. Vergewaltigungen hatte es seinen Angaben nicht gegeben, der Geschlechtsverkehr sei einvernehmlich gewesen.
Prozess in Würzburg läuft bis in den Juli
Dem Gericht zufolge ist eine Vielzahl von Verhandlungsterminen vorgesehen, die bis in den Juli hinein reichen. Weil im Landgericht kein ausreichend großer Sitzungssaal vorhanden ist, um eine coronakonforme Verhandlung zu ermöglichen, findet der Prozess in einer Festhalle im nahen Rottendorf statt.
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