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Lawine und umgestürzte Bäume: Balderschwang von der Außenwelt abgeschnitten

Extrem-Winter

Lawine und umgestürzte Bäume: Balderschwang von der Außenwelt abgeschnitten

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    Die PAssstraße zwischen Obermaiselstein und Balderschwang ist nach Lawinenabgang gesperrt.
    Die PAssstraße zwischen Obermaiselstein und Balderschwang ist nach Lawinenabgang gesperrt. Foto: Matthias Becker

    Durch die Schneemassen wurde die Kreisstraße auf einer Länge von 150 Metern verschüttet. Verletzt wurde niemand und laut Polizei entstand auch kein Sachschaden. Die örtliche Lawinenkommission entschied, die Verbindung in die österreichische Nachbargemeinde Hittisau zu sperren.

    Wenige Stunden später musste auch der Riedbergpass geschlossen werden, nachdem mehrere Bäume auf die Straße gestürzt waren und weitere Stämme drohten, unter der Schneelast zu brechen. So war auch die Verbindung nach Deutschland gekappt und Balderschwang komplett abgeschnitten.

    40 Menschen wurden aus dem Skigebiet Grasgehren nahe der Passhöhe in Sicherheit gebracht. Bürgermeister Konrad Kienle bleibt dennoch gelassen. „Dramatisch ist anders, der Winter zeigt halt sein Gesicht“, sagt der Rathauschef. „Aber es hätte nicht gleich der ganze Schnee auf einmal kommen müssen.“

    Der Balderschwanger Bürgermeister stand gestern im Gästebüro auch den zahlreichen Touristen Rede und Antwort, die gerade in Balderschwang ihren Urlaub verbringen: „Schwierig ist es natürlich für die Gäste, die am Sonntag ab- oder anreisen wollten.“

    Straßen im Walsertal gesperrt
    Die Lawinenkommission tagte in Balderschwang gestern alle zwei Stunden. Bevor die Straße nach Hittisau wieder geöffnet wird, müsse mit dem Hubschrauber an gefährdeten Hängen gesprengt werden, sagt Kienle. Das geht aber erst, wenn sich das Wetter bessert. Schneller wieder geöffnet werden kann voraussichtlich der Riedbergpass: „Sobald man das Problem mit den Bäumen im Griff hat“, sagt Kienle.

    Einen Lawinenabgang hat es gestern auch im Kleinwalsertal gegeben. Der Schnee rutschte in die Breitach, Häuser und Straßen waren nicht betroffen. „Es war eine Selbstauslösung“, sagt Bürgermeister Andi Haid. „Das zeigt, wie leicht die Hänge abrutschen.“

    Als Reaktion wurden am Sonntagmittag die Landesstraße nach Baad und die Wildentalstraße gesperrt – wie bereits am vergangenen Mittwoch. Die Anwohner reagierten verständnisvoll. „Es gab keine Diskussionen“, sagt Haid. Die Gemeinde informiert die Betroffenen per Telefon und E-Mail, auch eine Whats-App-Gruppe wurde eingerichtet. Im Walsertal war die Lawinenkommission ebenfalls schon früh in den Morgenstunden unterwegs und führte kleinere Sprengungen selbst durch. Diese örtlichen Gremien beraten Bergbahnen und Kommunen und empfehlen gegebenenfalls Sperrungen.

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