An Einhörnern kommt man derzeit einfach nicht vorbei. Überall begegnen einem Allgäu vor allem jüngere Mädchen, die darauf stehen. So wie Jenny. Die Neuntklässlerin aus Kempten hat Einhorn-Hausschuhe, ein Einhorn-T-Shirt, eine Handyhülle mit einem Einhorn und eine Einhorn-Leggins. Wir sprachen mit ihr.

Was fasziniert Dich und andere Mädels so an diesen Fabelwesen?
Jenny: „Es ist einfach cool, obwohl man ja eigentlich nicht weiß, ob es diese Tiere gab. Zudem ist es einfach eine Trendsache.“
Was bedeutet das Einhorn für Dich?
Jenny: "Es ist für mich ein Symbol von Freiheit. Dieses Wesen wirkt auf mich einfach glücklich und fröhlich. Natürlich ist auch ein Grund für die Begeisterung, dass ich reite. Ich mag einfach Pferde und dadurch halt auch das Einhorn."
Doch so sehr Jenny auch auf Einhörner steht. Die ganze Produkt-Palette hat sie längst noch nicht gesammelt. Und will das auch gar nicht. Denn die Liste ist ewig lang. Sie reicht von rosa Einhornwurst über Einhornbier und Einhornfleisch bis hin zu Einhornkondomen. Naja, man kann es auch übertreiben :-)

Klar, dass auch große Konzerne wie Snapchat da mitmachen und so zum Beispiel einen eigenen Einhornfilter rausbringen. Welch verrückte Züge der Hype teils annimmt, zeigt das Beispiel Ritter Sport. Eine auf 100.000 Stück limitierte Auflage Schokolade war nur auf Grund dieses Wesens innerhalb von kürzester Zeit ausverkauft und wird nun im Internet zu Mega-Preisen gehandelt.
25 Euro für drei Tafeln Ritter Sport ist schon ein stolzes Sümmchen, oder?
Auch auf Festivals und im Fasching sieht man immer wieder „Einhörner“. Leute, die sich extra dafür Kostüme kaufen, gibt es genug.
In vielen Büchern und Filmen spielt das Fabeltier eine Rolle, darunter bekannte Romane wie Harry Potter und viele Kinderbücher. Natürlich greift auch die Filmbranche auf diesen Trend zurück. „Das letzte Einhorn“ aus dem Jahr 1982 wird auch heute noch gekauft und deshalb wurde der Film extra noch einmal als Blu-ray-Disc herausgegeben.
Alles in allem gibt es die Faszination an Einhörnern also schon lange. Doch so kuriose Blüten wie derzeit trieb sie wohl noch nie. Aus Allgäuer Sicht bleibt zu hoffen, dass vielleicht auch mal Zwei-Hörner richtig beliebt werden: Kühe, oder eher Stiere hätten wir Allgäuer nämlich ziemlich viele ...