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Lukas Podolski und sein Dönerladen kämpfen mit Hygiene-Vorwürfen

Augsburg

Hygiene-Vorwürfe gegen Podolskis Kebab-Kette – so ist die Lage in Augsburg

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    Lukas Podolski bei der Eröffnung von Mangal Döner in Augsburg.
    Lukas Podolski bei der Eröffnung von Mangal Döner in Augsburg. Foto: Augsburger Allgemeine

    Kein Hygienekonzept, „erhebliche Verunreinigungen“ und Mäusebefall: Es sind schwerwiegende Mängel, die Kölner Lebensmittelkontrolleure in mehreren Filialen von Mangal Döner festgestellt haben. Seit 2018 betreibt unter anderem Fußball-Weltmeister Lukas Podolski die Fast-Food-Kette, immer wieder kam es bei Kontrollen zu Problemen. Dabei wurden Anordnungen der Behörden ignoriert, „schimmelartige Beläge“ festgestellt und einige Mängel wiederholt nicht behoben. Recherchen des Nachrichtenportals T-Online haben diese Missstände in mehreren von Podolskis Kölner Dönerläden kürzlich aufgedeckt. Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt die Stadt Köln die dort veröffentlichten Vorwürfe.

    Am vergangenen Samstag zelebrierte Podolski die offizielle Eröffnung seiner Filiale am Augsburger Martin-Luther-Platz, Döner Kebab wird dort schon seit vergangenem Herbst verkauft. Für eine Stellungnahme zu den Hygiene-Vorwürfen gegen seine Kette stand Podolski bei der Eröffnung nicht zur Verfügung. Hinweise darauf, dass in der Filiale in Augsburg ähnlich gravierende Mängel wie in Köln vorliegen könnten, gibt es nicht. Probleme – wenn auch weniger erschreckende – liegen aber auch hier vor: Das Gesundheitsreferat der Stadt teilt mit, dass bei einer Kontrolle insgesamt 14 und bei einer Nachkontrolle erneut drei Mängel in der Filiale festgestellt wurden. Diese wurden „zeitnah ebenfalls abgestellt“, heißt es in der Stellungnahme der Augsburger Kontrolleure. Im Vergleich zu den Problemen in Köln sind diese allerdings harmlos.

    Lebensmittelkontrollen bei Döner von Lukas Podolski: Das Ergebnis in Augsburg

    Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner, dem Unternehmer Metin Dag, betreibt Podolski die Kebab-Kette „Mangal x LP10“ als Franchiseunternehmen, wie es auf der Website heißt. Die Filialen sind demnach zwar von Podolskis Kette lizenziert und unter Aufsicht, bilden aber eigenständige Unternehmen. Aus den Missständen in Köln lassen sich also nur bedingt Rückschlüsse auf die Arbeit in der Augsburger Filiale ziehen. Gleichwohl lässt aufhorchen, dass gleich mehrere Filialen in der Domstadt offenbar massiv verdreckt waren. In der Neusser Straße wurde ein Laden von der Lebensmittelbehörde „wegen gravierender Hygiene-Mängel“ gar vorübergehend geschlossen, wie eine Sprecherin der Stadt Köln mitteilt.

    Lukas Podolski und sein Döner Kebab.
    Lukas Podolski und sein Döner Kebab. Foto: Annette Riedl, dpa (Archivbild)

    Den Protokollen der Lebenmittelkontrolleure zufolge wurde 2019 in der ersten Mangal-Filiale am Chlodwigplatz festgestellt, dass ein Hygienekonzept sowie einzelne Gesundheitszeugnisse und Schulungen fehlten. Fußboden und Reinigungsgeräte waren verunreinigt, bei einer Kontrolle ein Jahr später wurde Mäusebefall festgestellt. Erst 2024 erfolgte eine Kontrolle ohne Beanstandungen. In der zwischenzeitlich geschlossenen Filiale in der Neusser Straße wurden Saucen „in stark verunreinigten Eimern“ gelagert, 2022 und 2023 war in den Protokollen von „schimmelartigen Belägen“ die Rede, auch hier wurde eine Maus entdeckt. Im Laden am Zülpicher Platz fanden sich Rückstände in der Spülmaschine.

    Auch wenn in der Augsburger Filiale ebenfalls offenbar nicht astrein gearbeitet wurde, bieten die hier aufgetretenen Mängel keinen Grund zur Besorgnis. Die Kontrolleure bemängelten lediglich „unsaubere Fußböden, unverschlossene Dübellöcher, stellenweise abblätternder Anstrich an den Wänden und eine defekte, jedoch funktionstüchtige Waschbeckenarmatur“, wie das Gesundheitsreferat mitteilt. Die „planmäßige Routinekontrolle“ fand demnach am 9. Januar statt, die Nachkontrolle erfolgte rund vier Wochen später.

    So groß war der Andrang auf Autogramme und Döner von Lukas Podolski in Augsburg.
    So groß war der Andrang auf Autogramme und Döner von Lukas Podolski in Augsburg. Foto: Peter Fastl

    So reagiert das Unternehmen von Lukas Podolski auf Hygiene-Vorwürfe im Dönerladen

    Mangal verweist auf Anfrage unserer Redaktion in einer Stellungnahme auf die Bemühungen des Unternehmens in der Zusammenarbeit mit den Franchisenehmern. Systemstandards und -handbuch „sind für alle Franchise-Partner sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter absolut verbindlich“, teilt eine Sprecherin mit. Erst 2024 sei ein Beratungsunternehmen für Hygiene und Lebensmittelsicherheit beauftragt worden, dessen Gefahrenanalyse und Kontrollprogramm für alle Restaurants verpflichtend sind. Auch Schulungsplattformen seien kürzlich ausgebaut worden, zudem gebe es seit November neue Stellen im Unternehmen, die Hygiene und Lebensmittelsicherheit intern kontrollieren. Zudem heißt es in der Stellungnahme, dass es bei der jüngsten behördlichen Kontrolle in Augsburg „keinerlei Befunde“ gegeben habe, die 14 von der Stadt dokumentierten Mängel werden dort nicht erwähnt.

    Für die Filialen wurden die Vergehen bereits teuer: Wie aus der Stellungnahme der Stadt Köln hervorgeht, wurden aufgrund der Probleme in mehreren Fällen Bußgelder fällig. Auch das Augsburger Gesundheitsreferat teilt mit, aufgrund „der Notwendigkeit einer Nachkontrolle“ einen „Kostenbescheid“ an den Dönerladen versandt zu haben.

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