Bei der Lernplattform Mebis hat es am Donnerstag erneut Schwierigkeiten gegeben. Ab etwa 7.55 Uhr kam es bayernweit teils zu Wartezeiten und auch Abbrüchen, wie das Kultusministerium bestätigte. Ursache dafür sei "eine stark erhöhte Last aufgrund einer hohen Nutzerzahl".
Das Problem: Viele Schülerinnen und Schüler melden sich am Morgen gleichzeitig an. Das liegt auch daran, dass manche Lehrer verlangen, dass die Schüler innerhalb eines relativ kurzen Zeitfensters - beispielsweise 8.00 Uhr bis 8.15 Uhr - auf der Plattform ihre "Anwesenheit" bestätigen.
Am Donnerstag gab es zudem einen Hackerangriff auf das IT-Dienstleistungszentrum, der nach Angaben des Ministeriums jedoch rasch abgewehrt werden konnte. Der Angriff sei aber nicht ursächlich für die Probleme bei Mebis gewesen, sagte ein Sprecher.
Bereits am ersten Tag des Lockdowns am Mittwoch mussten sich die Schülerinnen und Schüler über Mebis ärgern. Es kam zu langen Wartezeiten beim Einloggen. Andere Nutzer flogen kurzerhand wieder aus dem System raus.
Über die staatliche digitale Plattform sollen Bayerns 1,7 Millionen Schüler eigentlich Lerninhalte abrufen, vor allem, wenn wie seit Mittwoch in den Schulen kein Unterricht vor Ort stattfindet.
Tatsächlich macht das System aber schon seit den ersten coronabedingten Schulschließungen im Frühjahr Probleme. Peinlich ist das auch für den verantwortlichen Minister Michael Piazolo (Freie Wähler), weil er eben diese Probleme seitdem nicht in den Griff bekommen hat.
Mebis war immer wieder gestört
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte Lehrer, Schüler und Eltern am Dienstag auf einen längeren Ausnahmezustand an den Schulen auch nach den Weihnachtsferien eingestimmt. Er gehe davon aus, dass es wegen Corona auch nach dem 10. Januar noch Wechselunterricht geben werde, sagte er.
Zum Start des Wechselunterrichts in höheren Schulklassen war Mebis auch schon am 9. Dezember gestört, wohl wegen eines Fehlers infolge eines Updates. Seit März habe man mit hoher Intensität an der Optimierung der Systeme gearbeitet, hieß es damals beim Ministerium. Statt 6 gebe es nun 28 Server.

Die Leistungsfähigkeit habe sich verzehnfacht und die Rechenleistung sei erweitert worden - offenbar weiter nicht ausreichend, wie Schüler, Eltern und Lehrer am Donnerstag feststellen mussten.