Mein Opa stand hier als Feind. Danke, dass wir Freunde sind!
Enkel eines US-Soldaten
Mein Opa stand hier als Feind. Danke, dass wir Freunde sind!
Was für eine Story! 73 Jahre, nachdem ihr Vater und Großvater hier in Nazi-Kriegsgefangenschaft geriet, besucht seine Familie aus den USA das Allgäu. Am Rathaus in Legau kommt es zu einer denkwürdigen Begegnung mit damaligen Feinden, die längst Freunde geworden sind. Möglich gemacht haben dies ein unglaublicher Zufall - und zwei Männer, die akribisch nach den Spuren der Vergangenheit suchen.
Am 18. Juli 1944 geriet der amerikanische Bombenschütze Daniel LaHurd (2.v.l auf dem alten Foto) in Legau in deutsche Kriegsgefangenschaft. Über 73 Jahre später zeigen seine Söhne Daniel, Dennis und Ryan (v.l.) sowie sein Enkel Christopher (2.v.l.) keinen Groll beim Besuch im Legauer Rathaus.Foto: Daniel Halder
Historische Aufnahme: Pilot Matthew Smith, Bombenschütze Daniel LaHurd, Co-Pilot Harvey Myers und ein noch unbekannter Soldat (v.l.) wurden im Legauer Rathaus verhört. Nach dem Abschuss ihres B-17-Bombers konnten sie sich mit dem Fallschirm retten und wurden in den umliegenden Feldern der Marktgemeinde aufgegriffen.Foto: Daniel Halder (Repro)
Vier Männer stehen an einer Mauer des Legauer Rathauses. Sie sind verwundet und verängstigt, ihre Gesichter zeigen die blanke Furcht um ihr Leben. Das Bild der vier Besatzungsmitglieder eines US-amerikanischen Bombers entstand am 18. Juli 1944. Am selben Tag war ihre B-17 zusammen mit mindestens 13 weiteren amerikanischen Maschinen über dem Luftraum zwischen Kempten und Memmingen abgeschossen worden. Es war der Tag des größten US-Bomberangriffs im zweiten Weltkrieg auf den Fliegerhorst Memmingen, der für die deutsche Luftwaffe ein wichtiger Stützpunkt war.