Wegen eines Streits zwischen dem Lokführer und einem Verantwortlichen der Deutschen Bahn (DB) hat in Schwaben eine voll besetzte Regionalbahn auf freier Strecke angehalten. Der Zug des Betreibers Go-Ahead war am 8. Mai bei Mering (Landkreis Aichach-Friedberg) aus zunächst nicht nachvollziehbaren Gründen einfach stehengeblieben.
Zug stoppt wegen Streit zwischen Lokführer und DB-Mitarbeiter - 600 Reisende müssen über eine Stunde warten
Wie Go-Ahead und der Schienenbetreiber DB Netz am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung berichteten, habe es "zwischen dem Lokführer und dem Fahrdienstleiter unterschiedliche Auffassungen über die Auslegung des bestehenden Regelwerks" gegeben. Deswegen sei der Lokführer nicht weitergefahren.
Nach Medienberichten mussten rund 600 Passagiere mehr als eine Stunde in dem Zug ausharren. Dann sei die Bahn in den Meringer Bahnhof gefahren, wo die Fahrgäste umsteigen mussten. Eine Frau habe in der Situation eine Panikattacke bekommen und medizinisch versorgt werden müssen.
Streit in der Deutschen Bahn: Regionalzug bleibt auf freier Strecke stehen
Nach der Erklärung der beiden Unternehmen hatte der Zug eine automatische Sicherheitsbremsung gemacht, weil der Lokführer vergessen hatte, eine spezielle Taste zu betätigen. Nach dem Stillstand hatte sich der Lokführer von dem DB-Mitarbeiter eine schriftliche Bestätigung der Weiterfahrt erbeten. Der Fahrdienstleiter meinte aber, dass eine mündliche Anweisung reiche. Letztlich konnten sich beide nicht einigen. Nun will DB Netz prüfen, ob das Regelwerk präzisiert werden muss.
Weitere Meldungen aus Bayern lesen Sie hier.