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Mieten in München steigen für Neubauten auf 20 Euro pro Quadratmeter

Miet-Wahnsinn

Mieten in München steigen für Neubauten auf 20 Euro pro Quadratmeter

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    Die Innenstadt von München, fotografiert aus einem Hubschrauber. Wer hier wohnen will, legt gerne mal 20 Euro und mehr pro Quadratmeter hin.
    Die Innenstadt von München, fotografiert aus einem Hubschrauber. Wer hier wohnen will, legt gerne mal 20 Euro und mehr pro Quadratmeter hin. Foto: Sina Schuldt, dpa

    Die Mieten in Deutschlands am dichtesten besiedelter Stadt sind trotz Corona weiter gestiegen: In München seien für eine gute Neubauwohnung jetzt durchschnittlich 20 Euro je Quadratmeter zu zahlen, sagte Professor Stephan Kippes, Leiter der Marktforschung beim Immobilienverband Deutschland - IVD Süd.

    Die Münchner müssten im Durchschnitt 30 Prozent ihres Haushaltseinkommens für Wohnkosten ausgeben. Bei den Baugenehmigungen und Fertigstellungen in der Landeshauptstadt gebe es seit Jahren "eine ganz schaurige rote Trendlinie nach unten".

    Allerdings erwarten die Immobilienexperten demnächst "einen gewissen Dämpfer". Das liegt zum einen an der Rezession und steigender Arbeitslosigkeit, zum anderen am Trend zum Homeoffice. Das Homeoffice erlaube viel größere Entfernungen für Pendler: "Wenn ich nur einmal pro Woche nach München muss, hab ich zum Wohnen fast den Rest Bayerns zur Verfügung", erklärte Kippes. Das sei ein Hoffnungsschimmer für ländliche Regionen, die mit Abwanderung kämpften, während "München überkocht".

    Im bayerischen Durchschnitt sind die Mieten für Wohnungen und Häuser seit dem Frühjahr um 3 Prozent gestiegen. Eine gute Bestandswohnung ist in München für 17,40 Euro pro Quadratmeter zu haben, in Augsburg, Nürnberg und Würzburg für gut 10 Euro, in Ingolstadt sowie in Fürth, Bayreuth, Bamberg und Schweinfurt meist schon darunter. Bundesweit sind in Großstädten im Schnitt 12,40 Euro fällig.

    In Ingolstadt sind die Mieten auf Talfahrt - wegen Audi

    In Ingolstadt seien die Mieten weiter auf Talfahrt. "Hauptgrund ist der Einstellungsstopp bei Audi", sagte IVD-Marktforscher Michael Specht. Privatvermieter verlangten zwar noch Preise, die inzwischen unrealistisch seien, suchten aber lange. Die Mieten "werden noch deutlich runtergehen", sagte er. "Das Hochpreissegment ist komplett weggefallen."

    Auch in Nürnberg hätten Mieter jetzt viel mehr Auswahl. "Die Zahl der Besichtigungen bis zum Abschluss steigt, die Vermarktungszeiten werden länger", sagte IVD-Experte Markus Kestler.

    Mieten im Allgäu sind deutlich niedriger als in München

    Im Allgäu unterscheiden sich die Mieten. Die durchschnittliche Nettokaltmiete in Füssen etwa beträgt 7,28 Euro pro Quadratmeter (mehr hier). In Kempten liegt die Durchschnittsmiete bei acht Euro, in exklusiveren Objekten werden auch zehn Euro bezahlt. Darüber gibt es nur wenige Ausreißer. Andere Gemeinden im Allgäu sind gerade dabei, Mietspiegel zu erstellen.

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