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Mini-Modelle ganz groß!

Tolles Museum in Sonthofen

Mini-Modelle ganz groß!

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    Stolz präsentiert Hannes Böck unserem Autor seine ganz besondere Sammlung.
    Stolz präsentiert Hannes Böck unserem Autor seine ganz besondere Sammlung. Foto: Harald Holstein

    Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Diese Redensart nach Goethe lässt sich auch konkret auf das Allgäu beziehen: Warum ins Miniatur- Wunderland nach Hamburg fahren, wenn es das Minimobil-Museum in Sonthofen gibt.

    Öffnungszeiten Das Minimobil-Museum in Sonthofen (Oberstdorfer Straße 10) öffnet am 25. Dezember wieder seine Türen (geöffnet Mittwoch, Donnerstag und Freitag sowie an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr; von 15. Februar bis 15. März bleibt das Museum geschlossen).

    Mitten im Oberallgäu lädt ein privates Museum mit einer riesigen Sammlung von Spielzeugmodellen zum Verweilen ein. Alles was fährt, segelt, über Schienen rollt oder in die Luft und in den Weltraum fliegt, findet sich dort als Minimodell im H 0-Maßstab, also 87 Mal kleiner als in Originalgröße. Vom ersten Automobil von Carl Benz bis zum größten Flugzeug der Welt, der russischen Transportmaschine Antonov, gibt es dort alles in kleinem Maßstab zu sehen, was das Verkehrswesen zu bieten hat.

    Grundstock der Sammlung war eine Lokomotive seiner ersten Eisenbahn, erzählt der leidenschaftliche Sammler Hannes Böck. Da war er noch ein Kind. Seitdem ist sein Bestand über 60 Jahre hinweg kontinuierlich gewachsen. Heute kann man dort Straßenbahnen, Militärfahrzeuge, Lokomotiven und Flugzeugträger sehen, das erste in Preußen aus Eisen gebaute Schiff, Feuerwehrfahrzeuge aus der ehemaligen DDR und aus Amerika, englische Doppeldeckerbusse und und und.

    Flugzeugträger machen selbst im H 0-Format mächtig Eindruck!
    Flugzeugträger machen selbst im H 0-Format mächtig Eindruck! Foto: Harald Holstein

    Die Anzahl von 18.000 ausgestellten Objekten klingt nicht nur rekordverdächtig – sie sind amtlicher Rekord. Schon 2001 bekam das versteckte Museum in Sonthofen einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde für die weltweit größte Sammlung von Modellen im H 0-Format. Weitere 42.000 Modelle lagern noch in Schachteln für die schlichtweg der Ausstellungsplatz fehlt. Die insgesamt 400 Quadratmeter und die verwirrend vielen Modelle in übersichtlichen Vitrinen reichen jedoch völlig, um sich dort für Tage aufzuhalten.

    3.500 Besucher jedes Jahr

    Die Besucherzahl von 3.500 pro Jahr lässt sich bei weitem nicht mit dem Zulauf im Miniatur-Wunderland in Hamburg vergleichen. Die meisten Reisenden im Allgäu suchen eben die Natur draußen und das schöne Wetter. „Ich kann aus dem Kassenbuch vorlesen, wie das Wetter war“, sagt Hannes Böck. Der 69-jährige Bauingenieur aus Sonthofen besucht regelmäßig Spielzeugmessen und hält auch auf Reisen Ausschau nach neuesten Modellen.

    Sein besonderer Ehrgeiz liegt darin, geschlossene Entwicklungsreihen zusammenzustellen. So kann er zum Beispiel mit allen Schiffsmodellen der Deutschen Marine seit 1870 bis heute aufwarten. Unter den maritimen Objekten befindet sich nicht nur die „Titanic“, sondern auch das größte Modell des Museums, die 3,5 Meter lange „Norwegian Breakaway“.

    Zwei Jahre lang hat er mit einem Bekannten das Kreuzfahrtschiff in großen Teil selbst nachgebaut. Da sich alle Modelle überwiegend in einem Verhältnis zwischen 1: 87 und 1:100 bewegen, kann man die Größen eindrucksvoll aufeinander beziehen.

    Sonthofen Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Diese Redensart nach Goethe lässt sich auch konkret auf das Allgäu beziehen: Warum ins Miniatur- Wunderland nach Hamburg fahren, wenn es das Minimobil-Museum in Sonthofen gibt. Mitten im Oberallgäu lädt ein privates Museum mit einer riesigen Sammlung von Spielzeugmodellen zum Verweilen ein. Alles was fährt, segelt, über Schienen rollt oder in die Luft und in den Weltraum fliegt, findet sich dort als Minimodell im H 0-Maßstab, a
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    Die Sammlung, die ganz ohne öffentliche Zuschüsse oder Sponsoren auskommt, umfasst nicht nur rare Kleinstserien, von denen es überhaupt nur 20 bis 50 Stück gibt, sondern auch eine ganze Reihe von Unikaten. Einzigartig ist zudem die 80 Quadratmeter große Miniaturansicht von Paris in wechselnder Beleuchtung. In der Nachtansicht kommen der Flughafen Orly und die Stadt mit Eiffelturm, Moulin Rouge und Notre Dame besonders gut zur Geltung.

    Ehefrau Gabriele Böck ist die gute Seele des Hauses und lässt sich gerne „Mama des Museums“ nennen. Vor genau 20 Jahren gab sie den Anstoß zur Präsentation der stolzen Sammlung in den Neben- und Kellergebäuden des eigenen Hauses. Sie kümmert sich um die Gäste und backt Kuchen, den Besucher in einer Café-Ecke im Pariser Stil essen können.

    Ein Besuch dieses Kleinods der Superlative eignet sich gleichermaßen für Erwachsene wie für Kinder. Hausherr Hannes Böck wird mit seinem umfangreichen technischen und historischen Wissen keine Frage unbeantwortet lassen.

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